Sonntag, 11. August 2002

Wir packen zusammen und brechen auf, um unsere Fahrt fortzusetzen. Nachdem wir ver- und entsorgt, und die Kleinen sich nochmals im Pool abgekühlt haben, geht es weiter Richtung Westen. Unsere Route führt über Almeria, Balanegra und Adra. Ab hier windet sich die N340 die meiste Zeit an den Felsen der Steilküste entlang. Dieser Küstenabschnitt ist aber alles andere als sehenswert.

Jeder nutzbare Quadratmeter Ackerland ist unter Plastikgewächshäusern versteckt. Man sieht kilometerweit nur weiße Plastikflächen.

In Calahonda legen wir eine Pause ein. Hier stehen im Bereich der Stadt einige Wohnmobile am Strand, bzw. auf einem Marktplatz in Strandnähe und es gibt auch einen Kinderspielplatz, ideal also für unsere Kleinen. Und weil es sich so anbietet, bleiben wir den restlichen Tag hier. Annemarie flaniert mit den Kindern stundenlang in der kleinen Stadt herum und lese meinen Roman zu Ende.

Die Kinder versuchen auch zu baden, aber es bleibt beim Versuch, weil das Wasser zu kalt sei. Tatsächlich frieren mir fast die Füße ab, als ich den Selbstversuch unternehme und bis zu den Knöcheln ins Wasser steige. Ein deutsches Ehepaar, das mit seinem VW Bus direkt hinter uns parkt, berichtet, dass sie von Portugal kämen und dass es die ganze Küsten entlang sehr kalt sei. Der kalte Wind sorge dafür, das man ständig friere und das Wasser sei am Atlantik mit 16 Grad Wassertemperatur so kalt, dass Baden unmöglich sei. Ich vermute, dass bereits hier der Einfluss atlantischer Wasserströmungen zu spüren ist und dass das Meer deshalb so kalt ist.

Am Abend, gehe ich auch noch etwas in der Stadt spazieren. Ich habe den Eindruck, dass es in diesem verschlafenen Nest keinen Tourismus gibt. Lediglich die Villen einiger wohlhabender Spanier stehen hier in Strandnähe.

Die Gastronomie lebt wahrscheinlich von den Wohnmobiltouristen, die die Küsten entlang fahren und nach endlosen Plastikhaus-Plantagen endlich einen schönen Strand finden, an dem sie Rast einlegen können. Vielleicht werden die vielen Wohnmobile deshalb geduldet und nicht durch Verbotschilder abgehalten.

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