Samstag, 17. August 2002

In der Nacht werde ich durch einen sehr lauten Donnerschlag geweckt. Erst denke ich, es wäre ein Traum gewesen, aber es folgt ein zweiter Schlag und dann noch einer. In der offenen Dachluke über dem Alkoven erkenne ich schwaches Lichterflackern. Ich robbe zur anderen Seite des Alkovens und öffne die Jalousie. Ein prachtvolles Feuerwerk wird über Sorbas abgebrannt. Annemarie wird auch wach und schaut sich das Spektakel mit mir zusammen an. Wir haben einen Logenplatz. Das Feuerwerk dauert ziemlich lange und wird von zwei gigantischen Böllern beendet. Gott sei Dank werden die Kleinen davon nicht wach. Ich schaue auf die Uhr: es ist 1:30 Uhr.

Als wir aufstehen ist es wieder einmal nach 9:00 Uhr. Wir hatten einmal mehr viel Glück mit der Auswahl unseres Übernachtungsplatzes. Da unsere morgendlichen Aktivitäten immer recht viel Zeit in Anspruch nehmen, ist es bereits Vormittag, als wir weiter fahren können. Was solls , wir haben doch Urlaub. Heute stehen zwei Dinge auf dem Programm: einkaufen und baden. Einkaufen müssen wir, weil wir mittlerweile dringend unsere Bestände auffüllen müssen. In den letzten Tagen haben wir ausschließlich von Vorräten gelebt. Und baden ist angesagt, weil wir jetzt seit fast einer Woche keine Badegelegenheit mehr hatten. Die Kinder werden schon unruhig und fragen ständig, wann wir wieder am Meer sind.

Was soll ich über die Landschaft dieser Ecke Andalusiens noch schreiben? Beeindruckende Weite und Wüstenlandschaft, wohin das Auge auch blickt. Häufig haben ausgetrocknete Flüsse teilweise tiefe Canyons in den sandigen Untergrund gegraben.

Wir erreichen Carboneras um die Mittagszeit. Hier gibt es einen Mercadona Supermarkt, den Annemarie mit den Kindern stürmt, während ich draußen in der Mittagshitze das Wohnmobil bewache. So sieht unsere Aufgabenteilung aus: Annemarie liebt es, in klimatisierten Supermärkten einkaufen zu gehen, während ich die Zeit genieße, wenn die ganze Familie weg ist und ich in Ruhe an meinem Reisebericht schreiben kann.

Nachdem die Familie voll beladen aus dem Supermarkt zurück ist und wir alle Köstlichkeiten verstaut haben (was gar nicht so einfach ist, denn unsere Staukästen quellen jetzt fast über) fahren wir weiter. Allerdings brauchen wir nicht weit zu fahren, denn bei Mojácar befindet sich ein Strand, an welchen Wohnmobile, ja sogar freies Camping geduldet wird (wir waren ja bereits vor einer Woche hier). Wir möchten zumindest heute Nacht bleiben. Wir fahren auf den Strand und finden auf Anhieb einen geeigneten Platz für uns, direkt hinter einem deutschen Wohnmobil mit Rastatter Autonummer, übrigens dem einzigen deutschen Wohnmobil an diesem Strand.

Im Gegensatz zu letzter Woche stehen wir jetzt auf der anderen Seite des langen Strandes. Hier ist der Sand wesentlich sauberer und es liegt auch kein Müll herum.

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