Um 7 Uhr piepst das Handy und signalisiert, dass eine SMS eingegangen ist. Ich brauche gar nicht nachschauen. Ich weiß, dass diese SMS eine Mail ankündigt, die meine gestrige Mail beantwortet. Leise stehe ich auf, und setze mich mit Handy und Notebook an den Tisch. Es stimmt: es ist eine Mail für mich angekommen. Bis 8:30 Uhr schreibe ich an der Antwort, dann wacht Fabian auf und bald darauf der Rest der Familie.
Wir frühstücken im Wohnmobil und gehen dann nochmals baden, bevor wir aufbrechen. Heute scheint die Sonne wieder erbarmungslos vom Himmel. Lediglich ein Wind macht die Hitze erträglich. Als wir aufbrechen, legen wir den Kindern eine DVD ein. Die Strecke, die wir an der Küste entlang zurück legen, führt uns an ewig langen weißen Sandstränden vorbei. Aber die Bahnlinie, die zwischen der Strasse und dem Meer entlang führt, hindert uns daran zum Meer zu gelangen. Die gleiche Erfahrung haben wir vor zwei Jahren, auf unserem Rückweg von Sizilien schon einmal gemacht. Eineinhalb Königreiche für ein Lama später sehen wir eine Wohnmobilkolonie am Meer stehen. Der erste Versuch, dorthin zu gelangen, schlägt fehl. Wir stehen vor der gleichen Unterführung, auf die wir im Frühjahr 2001 schon einmal herein gefallen sind und die wir damals fotografiert haben. Beim zweiten Versuch finden wir die Einfahrt zur Lungomare von Ferruzzano [11], wo bereits bestimmt 20 italienische Wohnmobile stehen.
Schnell haben wir aufgebaut und bald darauf sind wir im Wasser. Nach dem Baden nehme ich den Motorroller und erkunde die nähere Umgebung. Traumhafte Strände, fast menschenleer liegen neben der Straße. Wo es Parkplätze gibt, findet man auch Menschen am Meer.
An unserem Strand passieren derweil interessante Dinge. In den letzten Tagen müssen mehrere Boote gesunken sein. Die Feuerwehr ist mit Tauchern und einem Bagger am Ufer dabei, diese Boote zu heben und zu bergen.
Duschen kann man hier an einem Wasserhahn. Dazu haben die Leute hier ein kurzes Schlauchstück, welches sie über den Hahn schieben und sich dann duschen. So einen Schlauch brauchen wir auch. Deshalb fahre ich mit Fabian in die nächste größere Stadt, um ein Sanitär- oder Baugeschäft zu suchen. Wir finden auch eines und so kehren wir zum Wohnmobil zurück und gehen uns gleich mit unserer Neuerrungenschaft duschen.
Am Abend geht es auf der Promenade hoch her. Die Dorfjugend präsentiert ihre Motorroller und wer bereits ein Auto hat, fährt mit ihm die Promenade auf und ab. Eigentlich sollte dieses Gehabe den Beteiligten peinlich sein, ist es aber offensichtlich nicht. Auch Sarah wird bereits von den Halbstarken auf ihren stinkenden Knatterkisten begutachtet. Aber man muss auch nachsichtig sein. Hier gibt es außer der paar Wohnmobile wirklich nichts Besonderes. Für die Halbstarken der Gemeinde ist das Frischfleisch, das im Sommer an ihrem Strand, badet eine willkommene Abwechslung.
Sarah freundet sich mit Camilla, einer kleinen Italienerin (8 Jahre alt) vom Wohnmobil neben uns an. Gemeinsam spielen die beiden bis fast um Mitternacht.