Samstag, 23. August 2003

Irgendwann in den frühen Morgenstunden wache ich auf, weil in einiger Entfernung laute Musik zu hören ist. Es ist noch dunkel, aber man sieht bereits erste Anzeichen der Morgendämmerung. Wahrscheinlich feiert der nahe gelegene Club Med eine Party. Die Musik bleibt, bis es hell ist.

Den heutigen Vormittag vertrödeln wir, ohne baden zu gehen. Dass heißt, eigentlich vertrödeln nur die Kinder und ich den Vormittag. Annemarie ist damit beschäftigt, unsere mobile Ferienwohnung auf Vordermann zu bringen. Sie bezieht die Betten neu und räumt Schränke auf. Die Kinder üben derweil 'Drachen steigen lassen'. Sie nerven die Mama so lange, bis sie zum Drachen wird, Rauch speit und zum Himmel aufsteigt. Gegen Mittag brutzeln wir etwas chinesisches mit Reis.

Ganz in italienischer Sitte spielt sich unser Leben jetzt außerhalb des Wohnmobils ab. Das rollende Haus darf, weil es endlich einmal wieder sauber und aufgeräumt ist, nur noch mit schriftlicher Genehmigung von Mama (in drei Ausfertigungen) betreten werden. Über Mittag dürfen die Kinder wieder einen Film ansehen, damit sie während der größten Hitze nicht in der Sonne sind. In dieser Zeit erkunde ich mit dem Motorroller einen Teil der weiteren Strecke auf der Suche nach neuen Plätzen.

Ich finde sehr viele schöne Plätze. Oft stehen auch Wohnmobile dort frei am Strand. Zusammenfassend stelle ich fest, dass es ab Torre dell'Orso kein Problem mehr darstellt, mit dem Wohnmobil in Strandnähe ans Wasser zu kommen und dass es auch genügend freie Stellplätze gibt. Obwohl es Samstag ist, sind die Strände nicht überlaufen. Oft sind es kleine Sandstrände umgeben von Steilküsten. Der Meeresboden besteht aber überall aus Sand.

Für die Kinder wäre es bestimmt ein schönes Abenteuer in diesen Felsbuchten zu schwimmen. Wohnmobile stehen direkt daneben frei am Strand.

Ich fahre bis San Foca, dann drehe ich um. ich habe genug gesehen, um zu wissen, dass wir auf die nächsten Kilometer keine Schwierigkeiten haben werden, einen Platz zu finden. Auf der Rückfahrt umrunde ich noch den Lago Alimini, den Süßwassersee, der sich direkt an der Küste, in der Nähe unseres momentanen Standortes befindet. Aber davon gibt es nicht viel zu berichten. Man sieht nämlich nicht viel vom See, weil seine Ufer fast völlig von Schilf umgeben sind.

Nach meiner Rückkehr zum Wohnmobil folgt wieder der obligatorische Gang zum Meer. Wir brauchen keinen Platz am Strand mehr, weil wir ohnehin den ganzen Nachmittag nicht aus dem Wasser herauskommen. Am frühen Abend marschieren wir zurück zu unserem Platz, duschen uns ab und lassen uns trocknen. Danach fahre ich mir Sarah nach Otranto. Wir haben ihr diesen Ausflug versprochen und ich muss noch etwas einkaufen. Otranto ist eine schöne Stadt und in den Abendstunden angenehm zu besuchen. Es gibt hier eine Basilica, von der Sarah behauptet, das sei die schönste Kirche, die sie bis jetzt gesehen habe. Die Basilica verfügt über einen sehenswerten Mosaikboden, den man leider nicht fotografieren darf.

Aber auch der Park und die kleinen Einkaufsgässchen sind einen Abendausflug wert. Im Anschluss an die Stadtbesichtigung gehen wir einkaufen und kehren dann mit unseren Schätzen gerade rechtzeitig zum Abendessen zurück. Heute geht Annemaie mit den Kindern zu Bett, während ich noch etwas wach bleibe und an meinem Bericht schreibe.

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