Dienstag, 9. August 2005

Das Zirpen der Zikaden weckt uns. Die Sonne steht schon wieder recht hoch und die Temperaturen steigen auch im Wohnmobil. Ich stehe leise auf und begebe mich ins Bad. Aber auch der Rest der Familie ist schon wach, hat sich wohl bereits gelangweilt und darauf gewartet, dass jemand den Anfang macht. Wir bereiten das Frühstück vor und zelebrieren die allmorgendlichen Aktivitäten, sodass es bereits 10:30 Uhr ist, als wir endlich weiterfahren können.

Zuerst müssen wir ein paar Kilometer bis zu einer Tankstelle zurück fahren. Die Tanknadel neigt sich bedenklich der 0-Marke zu und wir wissen nicht, ob der Rest im Tank ausreichen würde, um die Berge Richtung Didima zu bezwingen. Nachdem wir ein paar Liter getankt hatten, denn die Kreditkarte wird nicht akzeptiert, fahren wir Richtung Didima.

Ein letzter Blick auf die Ebene von Irion…

Vor ein einigen Jahren hatten wir in der Saladi-Bucht ein paar schöne Tage verbracht. Gerüchten zufolge soll es hier allerdings nicht mehr so ohne weiteres möglich sein, zu stehen. Es gibt zwar keinen Campingplatz in dieser Gegend, aber Wohnmobile mag man hier offenbar trotzdem nicht. Wir möchten uns selbst davon überzeugen, was sich hier geändert hat und biegen in Didima zur Saladi-Bucht ab.

… und ein erster Blick auf die Salandi-Bucht mit dem Hotel Salandi, nach 'Schulz' dem Schuhschachtelhotel.

Bereits von oben sieht man, dass Wohnmobile an Strand stehen. 10 Stück zählen wir auf die Schnelle. Um die Lage zu sondieren, fahren wir hinunter zum Strand. Kaum haben wir den Strand erreicht, als bereits ein tiefbraun gebrannter Franzose von seinem Wohnmobil mit ausgefahrener und gegen den Sturm gesicherter Markise zu uns herübergelaufen kommt und uns radebrechend zu verstehen geben versucht, dass hier "grande Problema Policia" sei. Wir fragen uns jedoch, wie er seinen privaten Campingplatz gegenüber der Polizei begründet. Er gestikuliert wild und versucht uns offensichtlich einzuschüchtern, damit wir wieder wegfahren, dabei bräuchte er überhaupt keine Angst zu haben, dass wir bleiben. Solche eingeschworene Campinggemeinschaften, die keine Fremden unter sich dulden, mögen wir ohnehin nicht.

Wir fahren noch ein Stück den Strand entlang, finden auch das Plätzchen wieder, an dem wir am 29. Mai 1999 bereits schon einmal gestanden haben. Campingverbotsschilder zeugen davon, dass die schönen Zeiten, an denen man hier menschenseelenallein ein paar herrliche Tage verbringen konnte, vorbei sind. Mit dem Concorde würden wir uns aber ohnehin nicht mehr die steile und sandige Abfahrt zum Strand hinunter trauen. Überhaupt hat sich hier viel verändert. Mittlerweile gibt es viele Häuschen in der Bucht. So menschenleer wie früher scheint es hier nicht mehr zu sein. Selbst das Schuhschachtelhotel ist mittlerweile wieder bewohnt.

Wir stellen uns nahe der Strasse an den Strand, um zu baden. Wir werden den heutigen Tag hier mit Baden verbringen, aber am Abend wieder wegfahren. Uns gefällt es hier nicht mehr besonders. Es gibt weitaus schönere Plätze in Griechenland. Zum Baden ist es jedoch schön. Man kann mit dem Wohnmobil direkt am Wasser stehen.

Unser heutiges Badeplätzchen. Vor uns steht ein Italiener, hinter uns ein Franzose. Alle nur geparkt – kein Camping.

Beim Schnorcheln stelle ich fest, dass der felsige Meeresboden voller Seeigel ist. Ich schärfe den Kindern ein, beim Schwimmen nicht mit den Füßen den Meeresgrund zu berühren. Gott sei Dank haben sie ihre Schwimmbretter. Nach einiger Zeit gehen die Kleinen freiwillig aus der Sonne und widmen sich wieder ihren Gameboys.

Was würden unsere zwei nur machen, wenn es keine Gameboys gäbe?

Familie Fritz hat uns heute angerufen: sie sind gerade im Süden von Lefkas und überlegen sich, nach Githio zu fahren, um sich dort mit uns zu treffen. Das wäre eine Möglichkeit, sich doch noch zu treffen, denn durch Githio müssen wir auf unserer Tour Richtung Finikounda auf jeden Fall.

Am Nachmittag gehen wir nochmals baden. Die Kinder schnorcheln, was mir hier auch am Liebsten ist: so sehen sie wenigstens die Seeigel im Wasser.

Dieses Jahr kommen die beiden erstmalig mit dem Schnorchel zurecht

Bis die Sonne untergeht, sitzen wir noch vor dem Wohnmobil und genießen die Abendstimmung.

Urlaub…

Ich lasse mich von der Familie dazu überreden, heute Nacht hier zu bleiben. Eigentlich wollten wir ja am Abend nach Didima zurückfahren, aber Annemarie meint, wir könnten doch heute hier schlafen und morgen früh nochmals ins Meer springen. Die Kinder blasen ins gleiche Horn. Leider hat die Taverne in der Nähe geschlossen, also müssen wir das Abendessen improvisieren. Als die Sonne weg ist, kommen die Stechmücken und zwingen uns ins Wohnmobil. Wir essen zu Abend und spielen dann mit den Kindern Uno Rummy.

Unsere Route auf der Peloponnes bis jetzt komplett:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert