Freitag, 3. Mai 2002

Heute ist ein ausgesprochen fauler Tag. Nach dem Frühstück liege ich in der Sonne und lese an meinem Roman weiter. Annemarie fährt mit Fabian auf ihrem Roller nach Sárti, um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Sarah sitzt unter der Markise am Tisch und malt.

Plötzlich ein Aufschrei vom Böblinger Wohnwagen. Die Kunststofftrittstufe vor dem Eingang des Wohnwagens ist unter Gertrud zusammengebrochen und sie ist zu Boden gestürzt. Schnell eile ich ihr zur Hilfe. Sie kann nicht mehr aufstehen oder den Fuß bewegen. Wir befürchten, dass sie den Knöchel gebrochen hat. Ich hole schnell die Kältekompressen aus unserem Kühlschrank, die Annemarie vorsichtshalber immer im Eisfach hat. Gott sei Dank kommt bald darauf Annemarie zurück und übernimmt die fachmännische Versorgung. Sie lagert den Fuß hoch, trägt Salbe auf und bandagiert den Knöchel. Zum Mittagessen brate ich Melanzanesscheiben (Aubergine) in Olivenöl.

Papa kocht

Danach fahre ich mit Sarah nach Sárti. Mike, so heißt der Inhaber des Schnellimbiss, bei dem wir gestern Gyros Pitta gegessen haben, ist Deutscher. Bereits gestern habe ich mich etwas mit ihm unterhalten. Er stammt aus Karlsruhe, wo er und seine griechische Frau bis letztes Jahr ein griechisches Restaurant führten. Ihn frage ich, ob es in Sárti einen Arzt gäbe, der die Frau untersuchen kann. Seine Frau geht kurz weg und erklärt mir, als sie zurück kommt, es werde gleich ein Arzt kommen und mit uns auf den Campingplatz fahren, um die verletzte Frau zu untersuchen. Kurze Zeit später ist der Arzt da und ich fahre mit dem Roller voraus um ihm den Weg zu unserem Campingplatz zu zeigen.

Der noch sehr junge Arzt stellt fest, dass der Knöchel wahrscheinlich nicht gebrochen ist, rät uns, die begonnene Behandlung so fortzusetzen, wie Annemarie sie begonnen hat und meint, falls keine Besserung eintrete, müsse Gertrud nach Agios Nikolaos gebracht werden. Dort gäbe es eine Notfallstation, die auch über ein Röntgengerät verfügt.

Sarah sollte in Sárti eigentlich ein Eis bekommen und so fahren wir nochmals dorthin. Ich setze mich zu Mike ins Restaurant und trinke ein Bier, Sarah holt sich ihr wohlverdientes Eis im benachbarten Laden.

Sarah, die Klettermaus

Am Nachmittag mache ich mit Sarah einen kleinen Spaziergang an das Ende des Bucht. Hier befindet sich ein kleiner Fischereihafen. Auf vielen Booten wird gestrichen und lackiert. Es sieht so aus, als würden die Boote für die neue Saison hergerichtet.

Der kleine Fischereihafen am Ende der Bucht.

Abends wird es schnell frisch. Außerdem fallen bei Einbruch der Dunkelheit die Stechmücken über uns her, so dass wir uns wieder einmal recht schnell ins Innere des Wohnmobils zurück ziehen müssen. Die Kinder fallen ins Bett und schlafen sofort ein. Bald darauf sind auch wir Eltern müde und ziehen uns ins Bett zurück. Die viele frische Luft fordert nicht nur bei den Kindern ihren Tribut.

Im Laufe des Tages sind noch einige Wohnmobile eingetroffen, so dass sich unser Campingplatz langsam mit Leben füllt.

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