Freitag, der 4. September 2009

Irgendwie scheint es Annemarie zu stinken, dass Torsten gekommen ist. Ihre ersten Worte nach dem Aufstehen sind „wir fahren heute“. Ich sehe das allerdings nicht ein, denn als ich gestern den Vorschlag gemacht hatte, nach Kyllini zu fahren, wurde ich angemeckert, ob ich Ameisen hätte, hier sei es doch so schön.

Im Laufe des Vormittags kristallisiert sich heraus, was Annemarie so stinkt: es ist der geplante Ausflug auf die Insel Zakynthos. Der Roller könnte kaputt gehen, wir könnten stürzen, bla bla bla…

Wir gehen uns den Rest des Tages aus dem Weg. Die Kinder baden zusammen und bauen Sandburgen. Ich schreibe und wandere alleine am Strand entlang. Momentan gibt es keine weitere Planung für die nächsten Tage. Wenn es nach mir geht, können wir uns auch noch drei Tage in den Hafen von Patras stellen.

Zwischenmenschliche Querelen lassen einen Kater kalt

Aber meine gesammelten Erfahrungen der letzten 13 Jahre Ehe sagen mir auch, dass das letzte Wort zu diesem Thema noch nicht gesprochen wurde. Morgen kann alles schon wieder ganz anders aussehen…

Heute ist Vollmond. Manche Hunde und auch Menschen heulen ihn an. Ich genehmige mir am Abend einen großen Ouzo und unternehme eine lange Strandwanderung. Erst weit nach Mitternacht kehre ich zum Wohnmobil zurück. Das ist meine Art, Streit aus dem Weg zu gehen, wenn ich das Gefühl habe, mein Ehepartner ist auf Streit aus: ich mache mich unsichtbar. Alles schläft bereits, als ich ins Bett gehe.

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