Morgens frühstücken, danach mit Sarah ans Meer, bis die Kleine die Nase voll hat und Richtung Wohnmobil stapft. Mittags gehen wir nochmals in die Kantine und essen … Souvlaki, aber diesmal mit Hühnchenfleisch. Annemarie ißt Kalamari, aber das mag ich nicht so besonders.
Später packen wir zusammen und verlassen kurz nach 16:00 Uhr den Platz. Annemarie meint, am benachbarten Campingplatz würden wir Frischwasser tanken können, ich bin da eher skeptisch. Wir fahren zu dem Platz und bekommen zur Auskunft: "No sleep here, no Wasser". Irgendwo habe ich mal gelesen, kein Grieche würde einem Reisenden das Wasser verweigern aber die Zeiten scheinen sich zu ändern …
Der Viermaster ankert vor dem Golden Beach, gerade als wir ihn verlassen.
Auf der Fahrt nach Patras tanken wir voll und können an dieser Tankstelle auch Frischwasser bunkern, sowie das Klo leeren. Unterwegs lassen wir auch das Abwasser noch ab und entsorgen unsere Müllsäcke im Mülleimer eines Rastplatzes. Wieder einmal ist unsere Unabhängigkeit für die nächsten Tage gesichert. An einem Obststand am Straßenrand kaufen wir nochmals Obst, Gemüse und einen Zopf Knoblauch auf Vorrat und kommen schließlich nach Patras.
Es herrscht dicker Verkehr. Um sicher zu gehen, daß mit der Fähre alles klappt, möchten wir zuerst an den Hafen und einchecken. Dort angekommen, zieht Annemarie mit dem Ticket und den Ausweisen los und kommt erst nach langer Zeit zurück. Am Schalter der Minoan Lines scheint der Teufel los gewesen zu sein. Inzwischen ist es 18:30 Uhr. Um 19:00 beginnt die Verladung der Fahrzeuge. Annemarie stillt Fabian, während wir beratschlagen, wie wir zu unseren Einkäufen kommen. Eigentlich wollten wir noch einige Lebensmittel für die weitere Reise einkaufen, aber mittlerweile ist die Zeit so weit fortgeschritten und der Verkehr ist ziemlich dicht. Wir beschließen, in der anderen Richtung des Hafens nach einem Supermarkt zu suchen. Uns bleibt eine Viertelstunde Zeit, als wir losfahren. Nach einigen Kilometern finden wir endlich einen kleinen Supermarkt. Im Eilverfahren packen wir zwei Einkaufskörbe voll und fahren zurück zum Hafen. Inzwischen hat sich in Richtung Hafen ein Stau gebildet und wir kommen nur noch im Schrittempo vorwärts. Wir werden langsam nervös, denn es ist bereits 19:15 Uhr und wir stecken im dichten Verkehr fest. Schließlich erreichen wir den Hafen, wo die Beladung der Fähre bereits in vollem Gange ist. Wir reihen uns hinten in der Schlange ein. Es geht recht zügig, innerhalb einer Viertelstunde sind wir dran, in die Fähre zu fahren. Wir bekommen einen Platz ganz hinten im Schiff. Ein altes Wohnmobil wird neben uns plaziert, jedoch ist der Abstand zwischen uns so groß, daß wir bequem Tisch und Stühle nehem unserem Fahrzeug aufstellen können. Uns gefällt der Platz. Der Nachbar jedoch schimpft wie ein Rohrspatz und meint, so schlecht wäre er noch nie gestanden.
Während das Schiff ablegt, stehe ich an einer Luke und beobachte, wie wir uns von Patras entfernen. Wahrscheinlich sehen wir uns in elf Monaten wieder. Nach vier Wochen Urlaub im Land der Hellenen stellt sich bei mir stets das Gefühl ein, wieder froh zu sein, wenn ich nach Hause komme. Je länger ich jedoch in Deutschland bin, destso stärker wird die Sehnsucht nach Griechenland; es ist wie eine Sucht. Kommt dann die Urlaubszeit, steht meist das Reiseziel schon wieder fest: Hellas.
Wir stellen unseren Tisch auf, packen das Abendessen aus und speisen gemütlich. Oben auf Deck vermummen sich die Passagiere, die Deckpassage gebucht haben, in ihre Schlafsäcke. Überall haben sie die Tische und Sitzgelegenheiten belagert, um irgendwie die Zeit der Überfahrt zu überbrücken – wir sitzen gemütlich vor unserer eigenen Kabine und genießen. Geduscht haben wir auch bereits. Bald danach gehen wir ins Bett. Es ist stickig heiß. Die Fenster zu öffnen bringt auch nicht viel, denn draußen ist es genauso warm. Das Duschen hätten wir uns sparen können, denn bald ist man wieder genauso verschwitzt, wie zuvor.