Dienstag, 29. August 2000

Die Überfahrt verläuft absolut ruhig. Anders als im Frühjahr gibt es diesmal keinen Sturm und so verschlafen wir die ganze Fahrt. 

Ankunft in Olbia

Als wir aufwachen, legt das Schiff bereits im Hafen von Olbia an. Ohne mit dem Heck unseres Wohnmobils aufzusetzen, verlassen wir die Fähre. 

Als erstes muss ich Geld besorgen. Wie bereits im Frühjahr, lade ich noch im Hafen den Roller ab und mache mich auf den Weg in die Stadt, um Lire zu beschaffen. Diesmal brauche ich nicht lange nach einer Bank zu suchen. Dank der Erfahrungen unserer letzten Reise, bin ich nach wenigen Minuten zurück und kann den Roller wieder auf der Rampe verstauen. 

Als nächstes müssen wir einkaufen. Am Ortsausgang von Olbia, auf der Straße nach Palau im Norden, gibt es einen großen Iper-Supermarkt. 

Unsere erste Anlaufstelle in Olbia: ein großer Supermarkt an der SS125 Richtung Palau

Dorthin brechen wir nach dem Frühstück auf, um uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln einzudecken. Es muss schnell gehen, denn die Kinder werden bereits quengelig, weil sie ans Meer möchten. Deshalb beeilen wir uns und sind kurz vor Mittag fertig.

Auch eine Karte von Sardinien, im Maßstab 1:300.000, haben wir gekauft. Auf ihr sind, im Gegensatz zu unserem Atlas von Italien, die Strände verzeichnet. Anhand dieser Karte finden wir einen schönen Strand, den Lido del Sole, direkt bei Olbia, praktisch an der Nebenbucht des Hafen Richtung Osten. Dorthin fahren wir, um unsere Kleinen nicht länger auf die Folter spannen zu müssen. Zunächst parken wir auf einem Parkplatz, sehen aber von dort aus einen Platz, auf dem Wohnmobile fast am Strand stehen. Wir ziehen um und machen es uns schließlich ebenfalls unmittelbar am Ufer gemütlich. Den restlichen Tag verbringen wir mit Baden. 

Unsere Wasserratten

Unsere Kleinen sind wahre Wasserratten. Wir haben Schwierigkeiten, sie während der größten Mittagshitze im Schatten zu halten. Am Abend duschen wir die Kinder und uns selbst mit Wasserflaschen, essen und verfrachten gerade die Kinder ins Bett, als es an der Wohnmobiltür klopft. Unser Wohnmobilnachbar, ein Italiener, der sehr gut Deutsch spricht, steht vor der Tür und bietet uns einen Topf Miesmuscheln an. So kommen wir gleich am ersten Tag unverhofft zu einem besonderen Leckerbissen.

Unsere Nachbarschaft

Später am Abend revanchieren wir uns mit einer leckeren Flasche Wein. Wir sitzen noch lange zusammen und unterhalten uns. Trotz der Sprachschwierigkeiten ist es ein lustiger Abend, den ich mehr passiv erlebe, Annemarie dagegen mit ihren radebrechenden Italienischkenntnissen aktiv gestaltet. Morgen bekommen wir Adressen von Ver- und Entsorgungsstationen, sowie einigen schönen Plätzen von ihnen, versprechen uns unsere neuen italienischen Freunde.  

Obwohl die Italiener warm angezogen sind, frieren sie. In der letzten  Woche sei es sehr kalt geworden meinen sie. Wir dagegen sitzen kurzärmelig bei ihnen und finden es angenehm warm. Wenn man aus Deutschland kommt, ist man eben nicht so von der Sonne verwöhnt.  

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