Sonntag, 3. September 2000

Heute Nacht weht ein heftiger Sturm, der auch tagsüber kaum nachlässt. Immer wieder schaukelt das Wohnmobil, geschüttelt von den Böen. Ralf und ich holen Brot und nach dem Frühstück dürfen die Kinder miteinander spielen. Zum Baden ist es heute zu stürmisch.

Am späten Vormittag mache ich mich mit dem Roller auf den Weg, die Küste Richtung Süden nach einem neuen Platz für uns abzusuchen. Ralf riggt derweil sein Surfbrett auf. Er meint, bei seinem Körpergewicht (0,12 Tonnen) bräuchte er einen mittleren Sturm, um vorwärts zu kommen.

Die Küste südlich von Santa Lucia ist felsig. Trotzdem baden hier vereinzelt die Leute.

Die Küste südlich von Orosei. Im Hintergrund sieht man das Capo Comino

Ich fahre weiter zum Capo Comino. Hier gäbe es herrliche Stellplätze, aber leider ist auch diese Küste sehr felsig.

Am Capo Comino gäbe es herrliche, einsame Stellplätze

Ich fahre weiter. Ralf hatte mir vor meiner Abfahrt noch vom Rio Berchida erzählt. Dort solle es auch Stellplätze und einen herrlichen Badestrand geben. Ich biege von der SS125 an der ausgeschilderten Einfahrt in eine holprige Staubpiste ab und komme nach einigen hundert Metern an einer nuraghischen Stätte vorbei. Hier halte ich an und erklettere den Hügel, um mir vom erhöhten Standort aus einen Überblick zu verschaffen.

Ausblick vom Nuraghen Conca Umosa zur Küste des Rio Berchida

Ich fahre weiter zur Küste und finde einen riesigen Parkplatz vor, auf dem sich einige wenige Wohnmobile verlieren. Ein mehrere hundert Meter breiter Strand erstreckt sich vom Parkplatz bis zum Meer, welches hier ruhiger zu sein scheint, als an unserem augenblicklichen Strand. Leider gibt es keinerlei Bäume oder andere Schattenspender. 

Ewig breiter Strand und riesiger Parkplatz. Hier gibt es nicht einmal Verbotsschilder.

Ich fahre noch ein Stück weiter, muss aber umkehren, als ich großen Durst bekomme und feststelle, dass mein Geldbeutel wohlbehalten im Wohnmobil liegt. Außerdem neigt sich die Tanknadel der Mitte zu und ohne Geld bekomme ich kein Benzin.

Nachdem ich zum Wohnmobil zurück gekehrt bin, gehen die Kinder mit mir baden. Später fahre ich erst mit Sarah, dann mit Fabian in die nächste Ortschaft zum Eis essen. Für unsere Kleinen ist es ein Erlebnis, mit dem Papa Motorroller fahren zu dürfen.

Der Abend geht nicht lange, denn Ralf ist von seinem Surfabenteuer total erschöpft. Annemarie und ich lesen noch ein wenig, bevor wir das Licht ausschalten.

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