Freitag, 29. September 2000

Heute nacht gewittert es gehörig. Es ist, als ob uns der Abschied erleichtert werden soll. Am Morgen ist alles feucht und der Himmel ist bedeckt. Die Kinder bekommen heute zum ersten Mal lange Klamotten angezogen. Bis Mama das Frühstück fertig hat, geht Papa mit ihnen spazieren. Wir wandern am menschenleeren Strand entlang, bis über Funk die Nachricht kommt: "Frühstück ist fertig".

Bald darauf haben wir alles aufgeräumt, eingeladen und verpackt. Jetzt machen wir uns auf den Weg nach Olbia. Es sind ja nur noch wenige Kilometer bis dahin. Unser erster Weg führt uns in den Hafen. Schließlich haben wir noch kein Ticket und es ist nicht sicher, dass wir wirklich einen Platz auf der heutigen Nachtfähre bekommen. 

Es gibt aber kein Problem und Annemarie bekommt sofort einen Platz auf dem Schiff. Der Preis ist auch der gleiche wie auf der Hinfahrt: 243.000 Lire. Nachdem die Rückfahrt gesichert ist, haben wir Zeit bis 17:30 Uhr. 

Als nächstes müssen wir einkaufen. Annemarie hat einigen Leuten versprochen, sardischen Wein mitzubringen. Unsere Nachbarn bekommen Mitbringsel, weil sie auf unser Haus und Trixi aufgepasst haben. Außerdem möchte Annemarie Nudeln mitnehmen, denn die sind in Italien wesentlich billiger, als in Deutschland. Für den Einkauf wählen wir den großen Iper-Supermarkt an der SS125 Richtung Palau. Das ist der größte Supermarkt, den wir auf unserer Tour über die Insel finden konnten. 

Unsere erste und letzte Anlaufstelle auf der Sardinien: der große Iper-Supermarkt an der SS125 Richtung Palau

Damit nicht jetzt, kurz vor dem Ende des Urlaubs noch etwas passiert, bleibe ich mit den Kindern im Wohnmobil, während Annemarie sich ins Getümmel stürzt. Die Kinder malen, ich schreibe Reisebericht und Annemarie kann kinderfrei durch den Markt spazieren. Kontakt halten wir über unsere Funkgeräte. 

Den Nachmittag verbringen wir im Hafen, wo immer mehr Wohnmobile eintreffen. Der Himmel wird schwarz und schwärzer, was nichts Gutes für die Überfahrt verheißt. Tatsächlich öffnet der Himmel gegen 17 Uhr, als wir bereits wartend vor der Fähre stehen, seine Schleusen und innerhalb weniger Minuten geht der Platz vor der Fähre fast unter. Es ist, als ob uns das Wetter von der Insel vertreiben will: Geht jetzt endlich, der Sommer ist vorbei!

Ein Wolkenbruch verabschiedet uns

Der Rest ist schnell erzählt. Wir erleben eine ruhige, unspektakuläre Überfahrt. Es schaukelt zwar ein bisschen, aber das ist nicht weiter schlimm. Der befürchtete Sturm bleibt aus. 

In gewohnter Weise fahren wir von Livorno aus nicht direkt nach Hause, sondern treiben uns noch drei Tage in der Schweiz herum, bevor wir uns am Montagnachmittag zu Hause einfinden. 

Kalt ist es geworden! Ich freue mich schon auf den nächsten Urlaub!

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