Samstag, 7. April 2001

Heute Morgen scheint die Sonne und es ist nahezu windstill. Nach einem kurzen Frühstück verabschieden wir unsere Beiden nach draußen in den Sand. 

Wir lassen den Tag langsam angehen. Irgendwann wird es unseren Kindern draußen langweilig und sie wollen im Wohnmobil spielen. Nachdem auch wir Eltern unsere Tätigkeiten, wie aufräumen, lesen, schreiben und sonstiges abgeschlossen haben, fahren wir weiter. 

Zuerst braucht unser Diesel mal wieder Nahrung. Wir tanken an einer Esso-Tankstelle in Licata. Als wir nach Wasser fragen, erhalten wir die Auskunft, es gäbe wenige Meter weiter eine öffentliche Zapfstelle. Tatsächlich befindet sich in Licata, direkt an der Hauptstraße eine Zapfanlage mit 8 Wasserhähnen. Wir füllen unseren Frischwassertank. So versorgt geht es Richtung Agrigento. 

Unterwegs bekommen wir Hunger, und weil es ohnehin schon wieder Mittagszeit ist legen wir eine Pause in Marina di Palma ein. Dieser Ort ist nichts besonderes. Es riecht hier nach altem Fisch, das liegt wahrscheinlich am abgestandenem Brackwasser, der als Fischereihafen genutzt wird. Die Häuser sind ziemlich heruntergekommen und die Straße kann man eigentlich auch nicht mehr als solche bezeichnen. Draußen, vor der Hafeneinfahrt schäumt das Wasser, hier endet wahrscheinlich das Abwasserrohr der Ortschaft im Meer.

Uns macht das alles nichts aus, denn wir bleiben ja höchstens zwei Stunden. Annemarie kocht das Mittagessen, während ich den Bewegungsdrang unserer Zwerge zu kanalisieren versuche. Sarah ist ein "Klettermaxe", wie sie mir die ganze Zeit erzählt und so machen wir zu dritt eine Kletterexpedition über die Felsen. Dem kleinen Fabian muß ich noch ein wenig helfen – er streckt mir freiwillig immer wieder sein Händchen hin. Sarah muss ich in ihrem Kletterdrang bremsen, sonst würde sie sich ohne Hemmungen in die Felswände versteigen.

Nach dem Essen gibt es noch ein Eis für die Zwerge, dann verlassen wir diesen traumhaften Ferienort wieder. 

Der Parkplatz im Tal der Tempel. Im Hintergrund sieht man die Skyline von Agrigento

Um 14 Uhr treffen wir im Tal der Tempel ein. Wir parken das Wohnmobil und machen uns auf den Weg zum Concordiatempel.

Agrigent war in der Antike eine mächtige Stadt. Unter griechischer Herrschaft gelangte die Stadt zu Reichtum und Einfluss. In dieser Zeit wurden die Tempelanlagen gebaut, die heute zu den besterhaltensten der Welt zählen.

Als die Tempel gebaut wurden, waren sie übrigens nicht braun, sondern mit bunten Farben bemalt.

Der Concordiatempel ist der am besten erhaltene griechische Tempel der Welt. Er ist in diesem guten Zustand, weil die Säulen im 6. Jahrhundert n. Chr. mit Mauern verbunden wurden. So überstand der Tempel sogar die Erdbeben. lediglich das Dach ist eingestürzt.

Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Tempelanlagen verlassen wir den Parkplatz und fahren hinab zur Küste nach San Leone. Am Hafen von San Leone stellen wir das Wohnmobil ab und schlendern etwas die Promenade entlang. es gibt hier einen Lunapark, der es unseren Kindern besonders angetan hat. Sie dürfen Karussell fahren. 

Auf dem Hafengelände können wir jedoch nicht stehen bleiben, denn am Abend füllt sich der Parkplatz. Die ganze Einwohnerschaft von Agrigento scheint sich am Samstagabend hier zu treffen um zu flanieren und so verlegen wir unseren Schlafplatz etwas weiter außerhalb. Besonders leise ist es hier zwar nicht, aber was soll's. 

 

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