Montag, 6. August 2001

Es ist taktisch unklug, bei Nacht einen Übernachtungsplatz suchen zu müssen. Erst gegen 2:00 Uhr finden wir einen Platz, der so aussieht, als könnte man hier übernachten. Wir sind bereits weit hinter Bari Richtung Brindisi und unser provisorischer Übernachtungsparkplatz befindet sich in einem Fischereihafengelände. Wir müssen übernachten, denn der Diesel wird knapp, die Reservelampe leuchtet bereits.

Um 8:30 Uhr wachen wir auf. Unser Wohnmobil ist nahezu eingeparkt. Die Fischer werden sich vielleicht gewundert haben, wer da auf ihrem Parkplatz steht. Uns war's egal, wir haben nichts davon mitbekommen. Frühstücken wollen wir hier nicht, deshalb machen wir uns direkt wieder auf den Weg. Zuerst wird getankt, dann geht es weiter, auf der Schnellstraße, Richtung Brindisi.

Wir fahren bis Monticelli, etwa 35km vor Brindisi. Hier finden wir einen Platz, an einem kleinen Strändchen, wo wir zumindest mal frühstücken können. Danach geht Annemarie mit den Kindern baden, und ich erkunde mit dem Roller die Gegend. Einen etwas schöneren Platz stelle ich mir für die nächsten Tage schon vor. Zumindest etwas weiniger staubig und so, dass man die Markise ausfahren und Tisch und Stühle draußen aufbauen kann. Ich finde diesen Platz bei einige Kilometer weiter. Die Küste ist hier sehr felsig, aber es gibt vereinzelte Sandbuchten. Für die nächsten zwei Tage ist der Platz an der Küste in Ordnung. Kein Traum, aber OK. Ich fahre zurück und hole die Familie. Am Brunnen von Monticelli füllen wir unseren Wassertank.

Auf dem neuen Plätzchen angekommen, fahre ich die Markise aus, stelle Tisch und Stühle auf und wir machen es uns bequem. Eine angenehme Brise weht vom Meer und ich genieße ein eiskaltes Bier. Das ist ein Leben! Annemarie hat eine Zeitschrift mit türkischen Rezepten in der Hand und liest mir eine Köstlichkeit nach der anderen vor. Ich freue mich schon auf die Türkei!

Später fährt Annemarie mit ihrem Roller einkaufen. Sie bringt Melone und Schinken, was wir mit Genuss restlos beseitigen. Die größte Mittagshitze verbringen wir im Schatten der Markise. Ich döse ein wenig vor mich hin, Annemarie liest und die Kinder malen.

Unser Ministrand. Der Rest der Küste besteht hier aus Felsen

Erst am späten Nachmittag gehen wir an den Strand. Zusammen mit den Kinder plantschen wir über 1,5 Stunden im warmen Wasser. Unsere beiden schreien und quieken, dass es weit zu hören ist. Es sind noch einige andere Kinder hier, aber die machen nicht so einen Lärm wie unsere beiden.

Die Sonne steht bereits tief, als wir vom Strand zum Wohnmobil zurück kehren. Heute probieren wir zum ersten Mal unsere Außendusche aus. Es ist eine feine Sache, sich das Salz mit warmem Wasser von der Haut zu waschen. Mit der Außendusche kann man das Wasser sehr gut dosieren, also sollte der Wasservorrat lange reichen, wenn man frei steht.

Zum Abendessen gibt es Grießbrei. Unsere beiden sind schon sehr müde und müssen schnell ins Bett. Nachdem die Kinder versorgt sind, fährt Annemarie mit ihrem Motorroller in die nahe gelegene Ortschaft, um eine Pizza zu besorgen. In diesem Urlaub wird sich einiges ändern. War ich früher mit dem Roller für Einkäufe und Besorgungen zuständig, ist jetzt Annemarie diejenige, die froh ist, wenn sich eine Gelegenheit zum Rollerfahren ergibt.

Als Annemarie zurück kommt, ist es bereits dunkel und die Pizzen sind kalt. Wir genießen sie trotzdem zusammen mit einem Glas eiskaltem Lambrusco. Es ist eine sternenklare Nacht und wir erfreuen uns an ihrem Anblick und der Stille. Man hört nur das Meer rauschen. Wir sind zwar noch nicht am eigentlichen Ziel angekommen, aber der Urlaub hat bereits begonnen. 

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