Wir hatten eine ruhige Nacht und stehen gegen 9 Uhr auf. Der Himmel ist grau in grau und es sieht nach einem sonnenlosen Tag aus. Innerhalb weniger Minuten bricht der Himmel aber auf und die Sonne kommt durch. Es dauert nicht lange, und alle grauen Wolken sind verschwunden.
Ich hole das Brot, dass wir gestern Abend an der Rezeption bestellt haben. Nach dem Frühstück richte ich Videokamera und Fotoapparat, sowie alles andere für eine Tagestour zusammen und mache mich dann mit Sarah auf den Weg nach Ronda. Fabian und Annemarie werden gleich nachkommen.
Wir sind bereits auf der Brücke Puente Nouvo, als auch Annemarie mit Fabian eintrifft.
Wir stellen die Roller in der Nähe der Brücke ab und machen uns zu Fuß auf den Rundgang durch den alten Stadtteil, wie er in unserem Reiseführer (Dorling Kinderley Vis-à-Vis Spanien) empfohlen ist.
Die Neue Brücke Puente Nouvo aus dem 18. Jahrhundert erstreckt sich über die 100 Meter tiefe Tajo-Schlucht und verbindet den alten mit dem neuen Stadtteil von Ronda. Das Gebäude links auf dem Felsen ist der Parador (Hotel).
Santa Maria la Mayor. An Stelle der Kirche stand früher eine maurische Moschee aus dem 13. Jahrhundert. Ein Minarett und eine Gebetsnische sind davon erhalten geblieben.
Casa del Rey Moro, eine Villa aus dem 18. Jahrhundert, die auf den Grundmauern eines maurischen Palastes errichtet wurde.
Auf die Besichtigung der Plaza de Toros, Spaniens ältester Stierkampfarena verzichten wir, weil wir der Tierquälerei, die in diesen Arenen praktiziert wird, nichts Positives abgewinnen können.
Zu Mittag essen wir in einem kleinen Restaurant. Mit der vorgeschlagenen Besichtigung sind wir fertig. Das viele Laufen macht hungrig.
Wir entscheiden uns für ein Menü mit Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise. Nach dem Essen ist der Bauch so voll, dass wir keine Lust mehr haben, noch größere Strecken zu Fuß zurück zu legen.
So spazieren wir noch etwas durch das neue Ronda und machen und dann auf den Rückweg zum Campingplatz. Dort angekommen, muss ich nur die beiden Roller aufladen und schon sind wir bereit zur Abfahrt. Mittlerweile ist es schon 17:00 Uhr. Wir bezahlen die vereinbarten 20 Euro für die Übernachtung, und brechen auf.
Die Fahrt geht über Granada, das wir aber umfahren, denn wir haben keine Lust mehr auf eine weitere Stadtbesichtigung. Man muss sich auch etwas fürs nächste Mal aufheben. Wir wollen wieder an das Meer – dorthin, wo es wärmer ist. Unser Ziel ist es, hinter dem Cabo de Gata wieder an die Küste zu kommen und dann langsam wieder Richtung Nordosten zu fahren. Unser Urlaub geht der Halbzeit entgegen.
Annemarie entdeckt auf der Karte einen Stausee, nicht weit von der Straße entfernt. Da der Tag sich dem Abend zu neigt, wäre ein Schlafplatz jetzt nicht schlecht.
Tatsächlich finden wir die vielleicht einzige Zufahrtstraße zu diesem See, der tief unten in einem Tal liegt.
Die Sonne steht schon tief, das Wasser ist aber warm und so kommen Fabian und ich noch in den Genuss eines erfrischenden Abendbades. Sarah schnupft gerade etwas und wir beschließen, dass es besser ist, wenn sie heute nicht ins Wasser geht. Leider kann man unten am See nicht übernachten, es ist sehr uneben und wahrscheinlich auch verboten.
Aber oben, am Beginn des Weges, der zum See hinunter führt, quetschen wir uns an den Waldrand, essen zu Abend und gehen bald darauf schlafen.