Die heutige Nacht war die erste Nacht in Calabrien, in der wir keinen Zug gehört haben. Wir beschließen, heute morgen direkt auf den Stellplatz zu fahren, den ich gestern ausfindig gemacht habe. Erst dort werden wir frühstücken. Wir verlegen also unseren Strandort und fahren zu dem Platz, der 15 Euro kostet, aber dafür so eine schöne Lage am Strand bietet, das dies den Preis wert ist. Dort breiten wir uns erst einmal aus.
Mit Blick aufs Meer genießen wir das Frühstück. Weil es so schön ist, gibt es Eier mit Speck. Nach dem Frühstück legen wir uns an den Strand. Die Kinder spielen unter dem Sonnenschirm Uno und ich genieße die Sonne, die heute wieder reichlich scheint. Die Wolken haben sich ins Hinterland verzogen. Später gehen wir baden und spielen Strandtennis. Zwischendurch erkunde ich mit Sarah die Nachbarbucht. Dazu müssen wir über ein paar Felsen klettern, was Sarah besonders Spaß macht.
Unser Stellplatz direkt oberhalb des Strandes
Sarah hat Geschmack am Strandtennis gefunden. Erst muss ich als Sparringspartner herhalten, später Mama.
Aber ihr schadet das auch nicht. Um die Mittagszeit mache ich mich wieder einmal mit dem Roller zu einer Erkundungstour auf. Ich möchte die Küste ab Nicotera Marina erkunden. Gestern habe ich umgekehrt, bevor es ins Tal hinunter ging.
Das Wetter jenseits der Anhöhe zwischen Ricadi und Nicotera ist völlig anders, als das Wetter bei uns am Strand. Wir haben den ganzen Tag nur strahlend blauen Himmel gesehen, aber jetzt fahre ich dem schlechten Wetter entgegen. Irgenwo dort unten schüttet es aus schwarzen Gewitterwolken, was das Zeug hält. Es ist ungewohnt, dass das Wetter sich auf wenig Kilometer so grundsätzlich ändern kann.
In Nicotera komme ich in strömenden Regen, der mich, völlig durchnässt zum Umkehren zwingt. Als ich zu unserem Wohnmobil zurück komme sind meine Kleider wieder getrocknet. Sofort nimmt Fabian mich in Beschlag. Auch er möchte über die Felsen in die nächste Bucht klettern. Also gut, ich klettere.
Nach unserer Rückkehr haben wir Hunger. Ich biete an, meine legendären Bratkartoffeln zuzubereiten. Annemarie hält ihre legendäre Knoblauchsuppe dagegen. Angesichts meines Hungers entscheide ich mich für beides und so beginnen wir zu kochen. Annemarie im Wohnmobil, ich davor.
nach dem Essen fahren Sarah und ich mit dem Motorroller nach Tropea. Eigentlich habe ich ja gedacht, wir würden zu viert fahren, doch Annemarie hat keine Lust und so nehme ich eben nur Sarah mit. Wir wollen ein wenig shoppen. Ich brauche eine geräumige Tasche für die ganzen Utensilien, die ich so mit mir herumtragen muss. Für Sarah würde ich gerne ein schönes Halskettchen kaufen. Geduldig lasse ich mich von Sarah durch sämtliche Geschäfte schleifen. Ich weiß doch, wie gerne meine Tochter die Auslagen bestaunt.
Schließlich finde ich die gesuchte Tasche und auch ein schönes Halskettchen mit einem kleinen Fisch als Anhänger für Sarah. Wir schlendern durch Tropea und schauen uns auch die Kapelle auf dem Felsen an. Dort findet heute eine Hochzeit statt.
Sarah mit ihrem neuen Kettchen
Schließlich kehren wir zu unserem Wohnmobil zurück. gerade rechtzeitig, um noch ein paar schön kitschige Fotos vom Sonnenuntergang neben dem Stromboli machen zu können.
Nachdem am Abend Fabian ins Bettchen verfrachtet wurde und dank der Mama, die neben ihn so tut, als würde sie einschlafen, auch eingenickt ist, beharrt Fräulein Sarah auf ihr Unospiel. Heute gibt es jedoch nur drei Runden, denn wir sind alle müde.
Ich habe draußen bis auf den Tisch und den Teppich alles zusammengeräumt. Dank der leeren Heckgarage ist es auch kein Problem, die Stühle wegzuräumen. Annemarie fragt mich zwar, warum ich das mache, aber mir ist es einfach lieber. Wer weiß, was heute Nacht wieder so alles vom Himmel kommt…