Um fünf Uhr quäken gleich zwei Muezzins von verschiedenen Minaretten aus ihren Lautsprechern um die Wette. Quälend lange dauert der übersteuerte Singsang. Immer wenn man hofft, es kehre wieder Ruhe ein, geht das Gequäke von neuem los.
Trotzdem schlafe ich nochmals ein und als wir gegen halb neun aus den Betten sind um unsere Fahrt fortzusetzen, sind wir eine kleine Sensation für die Kinder, die sich auf dem Schulweg befinden.
In den Bergen, irgendwo außerhalb der Zivilisation frühstücken wir neben der Straße. Danach geht die Fahrt weiter bis Aydin, wo wir in dem uns bereits bekannten Supermarkt unsere arg zusammen geschrumpften Vorräte auffüllen.
Frühstück in den Bergen
Über die Autobahn legen wir die restlichen Kilometer bis Selçuk zurück. In Pamucak, an der Küste, möchten wir ein bis zwei Tage auf dem Campingplatz verbringen, auf dem wir auch letztes Jahr im Sommer waren (*).
Auf dem Campingplatz stellen wir uns in Strandnähe auf. Die Sonne brennt vom Himmel, was man aber kaum spürt, weil der Wind recht stark und kühl vom Meer her bläst. Im Laufe des Tages frischt der Wind immer mehr auf. Am späten Nachmittag wird der Wind sehr stürmisch und in der Ferne sind heranziehende Gewitterwolken zu sehen. Wir verstauen alles, was nicht unbedingt nass werden soll, in der Heckgarage und ziehen uns ins Wohnmobil zurück, wo Annemarie einen Pudding kocht.
Das Gewitter streift uns nur. Es regnet zwar kurz und heftig, aber das eigentliche Gewitter geht im Hinterland nieder.
Am Abend hupt es neben uns. Frank, Kerstin, Nora und Malte, von denen wir uns erst gestern in Oludeniz verabschiedet hatten, treffen mit ihrem Landrover ein. Sarah ist glücklich: jetzt hat sie ihre Freundin Nora wieder! Die Rufs seien ebenfalls schon wieder in unsere Richtung unterwegs, erzählt uns Kerstin.