Sonntag, 12. August 2007

Heute morgen kann sich der Himmel nicht so richtig zwischen Sonne und Wolken entscheiden. Immer wieder drückt die Sonne sich durch den Hochnebel. Für den heutigen Tag steht nichts Besonderes auf dem Programm. Wir frühstücken vor dem Wohnmobil, Sissy freundet sich mit dem weißen Schäferhundmischling des Platzbesitzers an. Später geht jeder seinen Neigungen nach: Annemarie und Sarah basteln Armkettchen, Fabian spielt Nintendo DS und ich schreibe unsere Erlebnisse auf.

Sissy und ihr neuer FreundSissy hat einen neuen Freund gefunden

Als ich fertig bin, erwacht meine Entdeckernatur und ich mache mich mit dem Motorroller auf den Weg, den See zu erkunden. Eigentlich möchte ich nur um den See, an dem wir gerade stehen, herum fahren. Es wird eine Tour von 34 Kilometern daraus. Es gibt hier nur wenig asphaltierte Straßen. Durch die meisten Ortschaften führt nur eine Straße, sodass es nicht viele Möglichkeiten gibt, sich für einen Weg zu entscheiden. Mangels Alternativen ergibt sich oft nur eine Richtung in die man fahren kann. Unterwegs tanke ich sicherheitshalber den Roller voll, denn ich Der kleinste Kreis auf geteerten Straßen ist, von unserem Stellplatz aus, 34 Kilometer lang, wenn man gegen den Uhrzeigersinn fährt.

Hier gibt es viele wunderschöne AleenHier gibt es viele wunderschöne Aleen

Wieder beim Wohnmobil angekommen, hat Annemarie gerade einen griechischen Salat in Vorbereitung. Irgendwie lässt Griechenland uns im Urlaub nicht los – auch wenn wir in Polen unterwegs sind.

Nach dem Essen mieten wir uns ein Kajak und paddeln etwas über den See. Der Kajak ist eigentlich für zwei Erwachsene zugelassen, ein Erwachsener und zwei Kinder gehen aber auch sehr gut.

Mit dem Kajak auf EntdeckungstourMit dem Kajak auf Entdeckungstour

Unter meiner Regie („Links“ – „Rechts“ – „Links“) fahren wir quer über den See und stellen dabei fest, dass es nur wenige Zugänge zum Wasser gibt. Das meiste vom Ufer ist vollständig von Schilf bewachsen. Meine Kinder stellen sich beim Rudern gar nicht so schlecht an. Gemeinsam kommen wir schnell voran. Nach einer Stunde sind wir wieder zurück und geben das Boot ab. 4 Zloty kostet uns die Miete.

Erhitzt vom Paddeln stürzen wir uns nun ins Wasser, um uns abzukühlen. Während die Kinder noch plantschen, überlege ich schon wieder, was ich jetzt unternehmen könnte. 18 Kilometer von hier gibt es einen Cache, habe ich vorhin beim Blick aufs GPS-Gerät festgestellt. Der Cache heißt Bunker II und liegt bei einem Bunker aus dem zweiten Weltkrieg (N53 31.017 E20 12.661). Als Fabian Bunker hört, will er unbedingt mitfahren. Also machen wir uns zu zweit auf den Weg. Unterwegs kommen am Siegeshügel von Grunwald (N53 29.423 E20 07.160) vorbei. Auf dem von Helmut und Angelika beschriebenen gebührenpflichtigen Parkplatz (035 im Buch) treffen wir das Dresdner Ehepaar wieder. Sie standen schon in Poznan und in Torun mit uns zusammen auf dem Campingplatz. Irgendwie haben wir die gleiche Richtung. Wir fahren aber auch mit dem gleichen Buch…

Unterwegs bemerke ich, dass die vordere Bremse meines Rollers zu kratzen beginnt. Bereits beim letzten TÜV im Mai 2006 wurde ich auf die abgenutzten Bremsbeläge der Vorderbremse hingewiesen. Seitdem fahre ich einen Satz Ersatzbeläge spazieren. Eigentlich wollte ich die Beläge schon letztes Jahr in Griechenland wechseln. Jetzt bleibt mir wohl nichts anderes mehr übrig.

Den Cache finden wir problemlos. Das ist tatsächlich der erste Cache, den ich in Polen tatsächlich finde, der nicht bereits gemuggelt wurde. Der Bunker selbst ist jedoch ein Reinfall. Er ist voller Müll, sodass man ihn überhaupt nicht mehr betreten kann. Die Taschenlampen haben wir jedenfalls umsonst mitgenommen.

Fabian am BunkerFabian am Bunker

Für die Rückfahrt zum Wohnmobil wählen wir eine andere Route. Wir möchten gerne noch den Privatstrand besuchen, den Helmut und Angelika als Nummer 37 in ihrem Buch beschreiben (N53 24.667 E20 04.095). Dieses im Buch als einsam beschriebene Plätzchen ist jedoch alles andere als verlassen. Jede Menge junge Polen haben hier einen inoffiziellen Campingplatz eingerichtet. Für uns wäre das Plätzchen definitiv nicht geeignet, schon wegen der Zufahrt.

Kein Privatstrand mehrKein Privatstrand mehr

Wahrscheinlich war das Dresdner Ehepaar mit ihrem Campingbus auch hier, denn wir treffen sie unterwegs zum zweiten Mal am heutigen Tag. Sie kommen uns auf der Straße entgegen. Sie haben sich wahrscheinlich dieses Plätzchen kurz vor uns angesehen und beschlossen, weiter zu fahren.

Als wir wieder beim Wohnmobil ankommen, mache ich mich an die Arbeit, die Bremsbeläge des Rollers zu wechseln. Nach einer Stunde ist die Arbeit getan. Es erfordert einiges Grübeln, die richtigen Handgriffe zu erraten, aber am Ende ist die Bremse wie neu.

Fabian versucht Saltos vom StegFabian versucht Saltos vom Steg

Gerade habe ich den Grill fürs Abendessen aufgebaut, als eine schwarze Wolkenwand auf uns zu kommt. Wir beschließen, schnell alles weg zu räumen. Es sieht so aus, als ob ein handfestes Gewitter aufzieht. Unvermittelt frischt der Wind auf und wird am Ende so stark, dass er unseren Campingtisch weg zu blasen droht. Wir räumen alles weg und ziehen uns ins Wohnmobil zurück.

Dort hinten kommt es dickeDort hinten kommt es dicke

Nach dem Abendessen wird es auch schon wieder Zeit, ins Bett zu gehen. Ich schreibe noch etwas an unseren heutigen Erlebnissen und verarbeite die Bilder, die sich seit gestern in unseren diversen Fotoapparaten angesammelt haben. Danach begebe ich mich auch ins Bett.

Heutige Tagesetappe 

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