Donnerstag, der 7. August 2008

Am Morgen fahre ich mit dem Roller in die Ortschaft Diakofto, um Brot fürs Frühstück zu besorgen. Danach gehen wir nochmals baden, bevor wir uns, frisch geduscht, auf die Weiterfahrt begeben. Unsere Route führt uns weiter Richtung Osten. Unterwegs kommen wir an einem Wind-Telefongeschäft vorbei. Ich habe gelesen, dass die italienische Mobilfunkgesellschaft jetzt auch in Griechenland vertreten ist und günstige Mobilfunktarife anbietet. Ich erkundige mich also und erfahre, dass eine Handykarte nur 5 Euro kostet und absolut problemlos zu bekommen ist. Ich kaufe eine Karte und lade sie mit 30 Euro auf. Wir sind jetzt in Griechenland unter der Nummer +30 693 341 3722 zu erreichen. Mein Versuch, bei nächster Gelegenheit, mit dieser Telefonkarte und meinem Handy als Modem ins Internet zu gehen, scheitert jedoch an fehlenden Treibern. Ich muss also nochmals ein offenes WLAN finden oder in ein Internetcafé gehen.

Zwischen Kato Loutro und Kamari (N38 06.046 E22 34.010) stellen wir das Wohnmobil auf einem etwas unwirtlichen Parkplatz am Strand ab. In der Nähe lagern Zigeuner, überall liegt Müll herum. Aber es führt eine Straße genau von hier in die Berge zu mehreren Geocaches.
Die Kinder bekommen die Gelegenheit, wieder ins Meer zu springen und ich lade einmal mehr den Roller ab, um die Caches im Hinterland zu suchen. Zwei von drei Caches kann ich als 'Found' verbuchen. Der erste befindet sich bei einer kleinen Kirche in der Nähe eines Mobilfunk-Sendemastes. Der zweite liegt an einer Bergstrecke auf knapp 400 Meter Höhe über dem Meer. Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die Küste. Den dritten Cache lasse ich unbeachtet, denn der befindet sich in 650 Meter Höhe auf einem anderen Berg, zu dessen Gipfel laut meiner Karte kein Weg hinauf führt.

Blick ins Tal

Blick ins Tal 

Als ich zum Wohnmobil zurück kehre, hat Annemarie eine Überraschung für mich. Verstohlen gibt sie mir zu verstehen, dass ich ihr möglichst unauffällig an den Strand folgen soll. Die Kinder dürfen offenbar nichts mitbekommen. Ich wundere mich, was Annemarie mir zeigen will und folge ihr bereitwillig. Sie führt mich an eine Stelle am Rand des Strandes, wo eine Menge Müll liegt. Inmitten eines Berges alter Schuhe sitzt ein süßer kleiner Hundewelpe.

Welpe

So ein süßes Findelkind! 

Meiner Schätzung nach ist der Welpe maximal zwei Monate alt. Es ist schon komisch: wir haben mehrere Jahre in Griechenland nach genau so einem Welpen gesucht. Jetzt, wo wir Sissy haben, finden wir so ein süßes kleines, herrenloses Wesen am Strand. Wären wir noch hundelos, hätten wir den Kleinen sofort mitgenommen. So lassen wir ihn blutenden Herzens fürs Erste inmitten seiner Schuhe sitzen und ziehen uns zum Wohnmobil zurück.

Kinder auf den Felsen

Die Kinder spielen auf den Felsen 

Ich mache mich mit dem Rollen nochmals auf den Weg, um einen besseren Stellplatz zu finden. Doch bis Xilokastro finde ich keine schönere Stelle am Strand. In Xilokastro gibt es jedoch einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zur Strandpromenade, direkt am Badestrand. Ich denke mir, dass es bestimmt nicht schlecht wäre, einen Abend in der Stadt zu verbringen und ein wenig zu flanieren. In Xilokastro suche und finde ich noch einen Cache, bevor ich mit der Neuigkeit also zum Wohnmobil zurückkehre.

Dort hat Annemarie inzwischen den Welpen unter die Menschen gebracht. Sie hat ihn den Inhabern der benachbarten Strandtaverne gezeigt, die gleich hin und weg von dem kleinen Wesen waren. Sie haben ihn bei sich aufgenommen und versprochen, ein neues Zuhause für den kleinen Kerl zu suchen. Als ich ankomme, ist der Kleine schon frisch gewaschen und kaum wieder zu erkennen.

Für den Umzug nach Xilokastro möchte ich den Roller nicht aufladen und so fährt Annemarie auf dem Roller vorsichtig hinter dem Wohnmobil her. Wir stellen das Wohnmobil auf dem Parkplatz ab und deponieren den Roller auf der Straße, etwas weitere entfernt. Es soll niemand einen Zusammenhang zwischen dem Wohnmobil und dem Roller herstellen. Schließlich haben wir nichts ausgeräumt, parken also nur. Bevor wir uns zum Abendspaziergang in die Stadt aufmachen, möchte ich jedoch noch einen Cache suchen, der sich unweit von der Stadt befinden soll. Die Kinder gehen baden, während ich mich mit dem Roller auf den Weg mache. Der Cache, den ich suchen will, heißt 'Cristal Clear Water' und befindet sich bei einer Quelle, wie ich feststelle, als ich die Zielkoordinaten erreiche.

Leider sind hier mehrere griechische Muggelfamilien damit beschäftigt, ihre Wasserkanister zu füllen. Auf sie mache ich bestimmt einen bescheuerten Eindruck, wie ich mit dem Handy vorm Bauch hinter der Wasserstelle herumtapse und dabei jeden Müll umdrehe. Ich habe auch nichts gelesen, und keine Ahnung, wo ich überhaupt suchen soll. Also kehre ich nach einiger Zeit unverrichteter Dinge um und fahre zum Wohnmobil zurück.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang bei Xilokastro 

Dort sind die restlichen Familienmitglieder bereits zum Ausgehen hergerichtet. Nur ich sehe aus, wie immer. Da gibt’s nichts mehr herzurichten. Also können wir gehen. Wir shoppen ein wenig die Strandpromenade hinauf und die dahinter liegende Einkaufsstraße zurück. Schließlich setzen wir uns auf der Platia in ein Restaurant und essen zu Abend.

Abendessen

Abendessen auf der Platia 

Es ist spät, als wir zum Wohnmobil zurück kehren. Der Parkplatz um unser Wohnmobil herum ist brechend voll geparkt. Es könnte laut werden, wenn die Pkw alle wegfahren. Wir sind jedoch so müde, dass wir sofort einschlafen und nichts mehr mitbekommen.

Eindrücke von Xilokastro am Abend:

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