Freitag, der 8. August 2008

Wir stehen sehr spät auf. Nachdem unser kleiner Kater bereits um sechs Uhr lautstark nach seinem Frühstück verlangt hat, hat auch das Frauchen sich nochmals zu Bett begeben und bis 10 Uhr geschlafen. So ist es fast Mittag, als wir endlich mit dem Frühstück fertig sind. Ich habe in Xilokastro noch eine offene Rechnung zu begleichen: den Cache, den ich gestern Abend nicht mehr finden konnte und vier weitere, die sich entlang der so genannten Korintenstrasse, einem Bergsträßchen ins Hinterland befinden. Zuvor möchte ich jedoch ins Internetcafé, welches wir gesterbend an der Strandpromenade gesehen haben. Vielleicht kann ich die fehlenden Treiber für mein Notebook dort herunter laden. Es klappt jedoch nicht, da mein Notebook sich partout nicht mit dem WLAN des Cafes verbinden möchte. Unverrichteter Dinge kehre ich also zum Wohnmobil zurück.

Gegen Mittag mache ich mich auf den Weg zu meiner Cachetour. Den ersten Cache bei der Wasserstelle, den ich gestern Abend nicht finden konnte, finde ich heute auf Anhieb. Er liegt am Fuße eines Baumes unter einem Teil einer zerbrochenen Radkappe. Man muss in Griechenland wirklich jeden Müll umdrehen, wenn man einen Cache finden will. Die weiteren Caches finde ich ebenso problemlos.

Tonberge

Erodierende Tonberge prägen die Landschaft

Ich reite auf meinem Roller einen holprigen Feldweg entlang, bei dem in der Cachebeschreibung steht, nur für Jeep oder Enduro geeignet, finde einen Cache inmitten riesiger Weinfelder an einer kleinen Kirche.

Weinfelder

Weinanbaugebiet auf dem Hochplateau 

Die Weinprobe fällt üppig aus und ich esse frische und zuckersüße Trauben, bis mir der Bauch weh tut. Äußerst erfolgreich kehre ich mit fünf Founds zum Wohnmobil zurück.

Hier wartet man schon auf meine Ankunft. Ich lade den Roller auf, wir essen noch eine Kleinigkeit und dann verlassen wir Xilokastro, um Neues zu entdecken. Unsere Fahrt geht weiter, Richtung Osten. Unterwegs sammeln wir noch einen nichtssagenden Mikrocache in einem Park neben der Straße auf.

Das Geocaching hat sich in den letzten Jahren in Griechenland ziemlich entwickelt. Gab es 2005 noch, bis auf die wenigen Manicaches nichts zu finden, kann man jetzt entlang der Ostküste der Peloponnes einige Caches finden. Ein Grund mehr, man wieder diese Ecke der schönen Peloponnes zu bereisen. Wir waren vor 10 Jahren das letzte Mal in dieser Gegend.

Fürs Erste müssen wir nicht weit fahren. Knapp 1,5 Kilometer hinter Sikea stelle ich das Wohnmobil wieder an den Strand, um einen weiteren Cache zu suchen. Die Kinder und Annemarie springen ins Meer, während ich den Roller ablade und wieder eine Bergstrecke ins Hinterland unter die Räder nehme. Die Cachekoordinaten  verweisen ca. 6,5 Kilometer Luftlinie ins Hinterland. Tatsächlich werden 16 Kilometer sich mühsam die Berge hinaufwindende und teilweise sehr schmal und schlechte Straße daraus. Am Ende finde ich eine kleine schattige Oase mit zwei einladenden Tavernen im Schatten mehrerer großer Bäume, aber keinen Cache. Ich suche lange, aber vergebens. Irgendwann gebe ich auf und kehre, diesmal auf anderer Route zum Wohnmobil zurück.

Wir fahren weiter. Bei N38 00.214 E22 45.782 halten wir an einem Lidl, um Katzenfutter zu kaufen. Der kleine Kater hat guten Appetit ein lautes Stimmchen, wenn's um's Fressen geht. Annemarie meint, sie möchte nicht erleben, was los ist, wenn uns das Futter ausgehen sollte.

Als heutigen Schlafplatz haben wir uns die Festung Akrokorinth ausgesucht (N37 53.394 E22 52.095). Dort oben haben wir vor zehn Jahren zum letzten Mal gestanden.

Mühsam kämpft unser schweres Mobil sich den Aufstieg zur Festung hinauf, als plötzlich wieder passiert, was des öfteren schon an steilen Bergstrecken passiert ist: der Turboschlauch rutscht ab und der Motor verliert schlagartig am Leistung, wobei er laut aufheult. Ich erschrecke kurz, weiß aber sofort, was los ist. Schließlich geschieht das nicht zum ersten mal. Wir halten an und ich lasse den Motor etwas abkühlen, bevor ich den Schlauch wieder aufstecke und die Schelle möglichst fest anziehe. Komisch: zwei Jahre hatten wir unserer Ruhe. Erst in Kalogria hat Walter vom Team Wamolo erzählt, dass es in Kyparissia eine Werkstatt gibt, die Spezialschellen verkauft, die das Problem des herunterrutschenden Turboladerschlauchs bei den Fiatmotoren beheben sollen. Jetzt werde ich wohl mal in dieser werkstatt vorbei schauen müssen, falls wir noch nach Kyparissia kommen. Das liegt von uns aus diagonal, auf der anderen Seite der Peloponnes.

Akrokorinth

Akrokorinth

 

Die Panne mit dem Turboschlauch verhindert, dass wir den Sonnenuntergang vom Parkplatz der Festung aus verfolgen können. Als wir oben ankommen, steht bereits ein deutsches Wohnmobil oben. Wir stellen uns in gebührendem Abstand daneben und ich sichere, Annemarie zuliebe, das Vorderrad mit einem großen Stein. Direkt vor dem Bug des Wohnmobils geht es mehrere hundert Meter den Abhang hinunter.

Die Festung Akrokorinth wird bei Dunkelheit angestrahlt und so kompensiere ich den entgangenen Sonnenuntergang mit einigen schönen Nachtfotos von der Festung.

Akrokorinth 

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