Pünktlich um 7:30Uhr, zu einer Zeit, zu der ich ohnehin aufstehen wollte, wird direkt neben unserem Wohnmobil von einem schweren Lkw eine Ladung Kalk abgeladen. Die Kinder sind ebenfalls wach und so machen wir uns um 8:30 Uhr, nach einem kurzen Frühstück als eine der ersten Besucher des heutigen Tages auf den Weg in die Festung. Fabian gibt irgendwann auf und kehrt zum Wohnmobil zurück, aber Sarah steigt mit mir zusammen tapfer bis zum obersten Turm hinauf.
Ein kleines Video über die Festung Akrokorinth:
Natürlich ist auch hier oben ein Cache versteckt, den ich finde und logge, bevor wir unsere Tour fortsetzen. Annemarie hat bereits gestern verkündet, dass sie gerne wieder zur Versenkbrücke von Istmia möchte. Auch diese haben wir seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Zuletzt waren wir mit Breidis dort. Wie es der Zufall will, befindet sich an dieser Brücke der nächste Cache. So kommen also alle auf ihre Kosten – außer den Kindern, die diese Brücke so uninteressant finden, dass sie nicht einmal das Wohnmobil verlassen, als wir dort ankommen.
Versenkbrücke von Isthmia
Dabei ist diese Brücke äußerst sehenswert: sie wird auf den Grund des Kanals, in acht Meter Tiefe abgesenkt, wenn Schiffe sie passieren möchten. Wir haben diese Brücke auch schon in alle Richtungen überquert: als Fußgänger (nur bis 3 Tonnen zugelassen) und 2001, als unsere Fähre auf dem Weg in die Türkei durch den Kanal geschleppt wurde.
Blick in den Kanal von Korinth
Nachdem wir uns lange genug an der Brücke aufgehalten haben und auch der Cache gefunden und geloggt ist, setzen wir die Fahrt fort. Es geht jetzt Richtung Südosten an der Küste entlang. Natürlich ist die Etappe wieder durch einen Cache bestimmt, der sich jedoch unweit der Straße befindet, die wir ohnehin nehmen würden. Der Name des Caches ist 'Ranch'.
Ohne eine konkrete Vorstellung davon zu haben, was es mit der 'Ranch' auf sich haben könnte, kommen wir kurz vor dem Ziel bereits an entsprechenden Wegweisern vorbei. Diese Ranch scheint also etwas Sehenwertes zu sein. Das ist jedoch bei den meisten Caches so, das macht ja das Geocaching so attraktiv. Was wir jedoch vorfinden, als wir die Koordinaten N37 48.116 E23 03.317 erreichen, verschlägt uns den Atem. Hier oben, im griechischen Hinterland, befindet sich eine komplette Westernstadt. Hier ginbt es alles, was man aus Western kennt: Saloons, Bank, Pferdeställe, Postkutschen u.s.w. Dazwischen wuseln jede Menge Kinder herum. Wir erfahren, dass dies ein großes Kinderferienlager ist. Wir wandern einige zeit in der Westernstadt herum, machen viele Fotos und Filmaufnahmen und finden zum Schluss auch den Cache, der uns her geführt hat. Dieser Ausflug hat sich mal wieder gelohnt!
Die Ranch
Wir sind reichlich verschwitzt und möchten jetzt ins Meer. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Strand von Nea Epidaurus (N37 40.609 E23 09.067). Es ist hier nicht besonders schön und auch das Meer ist nicht so einladend, wie wir es von Griechenland gewohnt sind, aber zum Abkühlen reicht es und nach kurzem Badestopp fahren wir weiter.
Hafen von Nea Epidaurus
Die Küstenstraße windet sich an steilen Felswänden entlang. Wir nähern uns der Halbinsel Methana. Kurz vor erreichen der Halbinsel, nahe der Ortschaft Metamorfosi, entdecken wir von oben eine Bucht mit Strand, an der einige Wohnmobile frei stehen. Wir suchen uns einen Weg nach unten und stellen uns ebenfalls zwischen die Griechen an den Strand. Hier könnte man es problemlos einige Tage aushalten. Dumm nur, dass unser Frischwassertank demnächst leer sein wird. Seit unserem Aufbruch bei Nakos haben wir nicht mehr nachgetankt.
Annemarie badet im Sonnenuntergang
Ich schreibe bis nach Mitternacht, denn ich habe einiges nachzuarbeiten. Der Rest der Familie horcht schon lange an ihren Kopfkissen.