Donnerstag, der 13. August 2009

Um 8:00 Uhr sind Annemarie und ich bereits wach. Die Kinder schlafen aber noch.

Poros und sein Bootsparkplatz in der Morgensonne

Da wir hier, auf dem Parkplatz von Galatas, ohnehin nicht frühstücken wollen, machen wir uns auf den Weg. Langsam tuckern wir die Küstenstraße Richtung Ostküste des Peloponnes-Zipfels, auf dem wir uns gerade befinden. Unser grobes Ziel heißt Kranidi. Dort gibt es einen Lidl für Annemarie und ein paar Caches für mich. Um 9:30 Uhr treffen wir dort ein. Ich stelle auf Annemaries Geheiß das Wohnmobil am Rand des Lidl-Parkplatzes (N37 23.416 E23 09.458) in den Schatten und lade den Roller ab. Annemarie bereitet das Frühstück zu, aber ich möchte lieber zum Caches aufbrechen. Einen Kaffee kann ich nachher noch trinken.

Der erste Cache, den ich suchen möchte, heißt Franchthi Cave und befindet sich bei einer Höhle, in der bereits Steinzeitmenschen gelebt haben sollen. Es gibt Ausgrabungen im Inneren der Höhle, lese ich in der Cachebeschreibung. Auf der Karte sieht es so aus, als führe eine Straße bis zur Höhle. Tatsächlich wird aus der Straße eine Staubpiste, die ihren Belag immer mehr Richtung Kartoffelacker ändert. Irgendwann endet der Kartoffelacker und ein Trampelpfad verläuft weiter an der Küste entlang. 500 Meter sind es noch bis zum Cache. 100 Meter weiter endet auch der Trampelpfad, denn jetzt geht es über die Felsen weiter.

Da geht’s lang? Mit meinen kaputten Zehen? Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz!

400 Meter Felskletterei später stehe ich im Eingang einer Höhle (N37 25.341 E23 07.874), die reichlich unspektakulär tatsächlich drei ausgeschachtete Löcher beinhaltet, die vielleicht einmal Ausgrabungen gewesen sein könnten.

Die Höhle Franchthi

Eine der Ausgrabungen im Inneren der Höhle

In zwei Minuten habe ich alles gesehen, was es zu sehen gibt und jetzt mache ich mich auf die Suche nach dem Cache. Dafür brauche ich eindeutig länger, aber schließlich werde ich fündig. Am längsten brauche ich für die 500 Meter Kletterpartie zurück zum Motorroller. Hat mir auf dem Hinweg ab und zu ein orangener Farbkleks auf den Felsen noch angezeigt, dass ich mich nicht verklettert habe, so gibt es jetzt keine Anhaltspunkte für den Rückweg. Ich orientiere mich grob an der Trackaufzeichnung meines GPS-Gerätes und finde schließlich den Motorroller wieder.

Kapellchen bei N37 24.664 E23 08.308

Der nächste Cache auf meinem Programm heißt Apollo Beach. Ich habe insgeheim die Hoffnung einen schönen, uns noch unbekannten Strand zu finden, an dem wir die nächsten Tage zubringen können. Tatsächlich finde ich ein Straßengewirr einer parzellierten Siedlung, in der es keine Häuser, sondern nur Verkaufsschilder für Grundstücke gibt. Hier überzieht ein gewaltiges Netz erschlossener Straßen mehrere Hügel.

Das soll einmal eine Siedlung werden. Die Straßen existieren bereits.

Ein großer Parkplatz mitten im Nirgendwo

Das wichtigste Schild steht bereits – obwohl hier sicher niemand freiwillig übernachten wollte

Diese Firma scheint hier im großen Stil zu spekulieren

Teilweise verfallen die Straßen schon wieder. Es sieht so aus, als solle hier eine Feriensiedlung entstehen, aber es finden sich keine Käufer für die Grundstücke. Ähnliches habe ich schon mal auf der Chalkidiki gesehen. Ich finde den Cache, logge ihn und setze meine Tour fort.

Schön ist es hier aber schon (N37 21.113 E23 05.841)

Der dritte Cache kommt mir vom Namen her bereits bekannt vor. Als ich an den Koordinaten eintreffe, stelle ich fest, dass ich hier bereits letztes Jahr erfolglos gesucht habe. Anhand der Logeinträge kann man aber erkennen, dass es mein Fehler gewesen sein muß, dass ich ihn nicht finden konnte. Der Cache war zu jeder Zeit auffindbar. Diesmal habe ich gleich Erfolg. Bei diesem Cache handelt es sich um ein Filmdöschen in einer Trockenmauer. Da kann man sich einen Wolf suchen.

Ich kehre zum Wohnmobil zurück. Inzwischen ist es fast Mittag. Ich habe mir bereits eine Entschuldigung bgereit gelegt, stelle aber fest, dass Annemarie gerade dabei ist, einen Einkaufswagen auszuladen, als ich eintreffe. Ich komme also noch rechtzeitig.

Nachdem die Einkäufe verstaut sind fahren wir weiter. Die Strecke, die wir jetzt herausgesucht haben, führt über Didyma nach Nafplio. In Didyma gibt es einen neuen Multicache, der uns wieder einmal zu den beiden Dolinen führt.

Die größere de beiden Dolinen sieht man schon von Weitem

Da es hier einfach schön ist, besuchen wir die Dolinen ein weiteres Mal, beantworten die Fragen zur ersten Doline um mit den, sich aus den Antworten ergebenden und zu errechnenden Koordinaten, in der zweiten Doline den Cache zu suchen. Hätte ich den Cache gelegt, hätte ich es genau so gemacht.

Dort unten muss man ein paar Fragen beantworten…

… und mit den Antworten neue Koordinaten errechnen

Die errechnete Position befindet sich bei der anderen Doline

Bei den Bäumen befindet sich die erste Doline. Daneben steht unser Wohnmobil

Nach erfolgreicher Hebung des Cache-Schatzes geht die Fahrt über die Berge bis zum Paralia Irion.

Fahrt durch die Berge

Hier stürzen wir uns das erste Mal an diesem Tag ins Wasser und baden ausgiebig. Anschließend nutze ich die Stranddusche, um mit de Gieskannentechnik unseren Frischwassertank zu füllen. Seit gestern ist dieser nämlich staubtrocken.

Am frohen Abend erreichen wir Nafpio. Wir stellen das Wohnmobil in den Hafen und gehen als Erstes in die Stadt, um uns etwas zu Essen zu besorgen.

In Nafplio dient ein historischer Zug als Bahnhofsschalter

Fabian unser Faulpelz möchte sein Essen geliefert bekommen. In diesem Fall ist uns seine Faulheit nicht ganz unrecht, denn hier schleichen eine Menge Zigeuner herum. Es ist tatsächlich besser, wenn jemand beim Wohnmobil bleibt. Ich übernehme die Aufgabe des Essens auf Beinen und beliefere Fabian, während Annemarie und Sarah einmal mehr zusammen shoppen gehen. Das hatte sich Sarah zu Anfag des Urlaubs am meisten gewünscht: Abends in einer griechischen Stadt zu bummeln. Jetzt kommt sie voll auf ihre Kosten: gestern Abend Galatas, heute Abend Nafplio

Wir haben unser Wohnmobil im Hafen ganz hinten abgestellt. Dort ist es ruhiger.

Fabian und ich sitzen derweil im Wohnmobil. Immer mehr Wohnmobile kommen in den hinteren bereich des Hafens gerollt und stellen sich vor hinter und neben uns. Fast alle sind Italiener. Es gibt noch einige Franzosen und Niederländer. Unser Molbil ist das einzige Deutsche. Ich glaube, außer Barny und uns ist kein weiteres deutsches Wohnmobil in Griechenland – halt, das stimmt nicht: ich habe am Strand von Metamorfosi noch ein weiteres deutsches Wohnmobil gesehen!

Die Insel Bourtsi

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