Bereits gegen 8:00 Uhr erwacht das Camp am Acheron zum Leben. Die Rafter bringen ihre Schlauchboote wieder, die sie gestern Abend alle weggeschafft haben. Die Camper krabbeln aus ihren Zelten und die ersten Tagesgäste treffen ein. Gegen 9:00 Uhr ist auch in unserem Wohnmobil der Letzte wach.
Der Acheron in der Morgensonne
Wir frühstücken und danach mache ich mich mit dem Motorroller auf, den zweiten Acheron Cache zu suchen. Inzwischen habe ich nämlich im Internet recherchiert, wo er versteckt ist und weiß jetzt, dass er sich oberhalb der Felswände an einem Wanderpfad befindet. Kein Wunder, unten im Tal waren die Empfangsbedigungen für einen Cache auch zu schlecht.
Es ist nicht weit, bis zu dem Tunneleingang, der in der Cachebeschreibung als der Ort beschrieben wird, an dem man sein Auto stehen lassen müsse. Der Weg zum Tunnel besteht ohnehin nur aus einem groben Feldweg. Warum dieser Tunnel in den Berg gesprengt wurde, ist mir völlig unklar, zumal der Wanderpfad um den Berg herum führt und nach dem Tunnel als schmaler Wanderpfad weiter führt. Der Feldweg endet in diesem Wanderpfad direkt am Ende des Tunnels. Manche Dinge in Griechenland kann ich nicht nachvollziehen…
Der Tunnel ohne Vewendungszweck
Den Cache finde ich nun sehr schnell. Von der Cachelocation hat man auch einen herrlichen Blick hinunter ins Tal, wo der Acheron sich schlängelt und die ersten Wasserwanderer kreischend die Schlucht unsicher machen. Man sieht auch die Stelle, ab der man schwimmen müsste und wo wir gestern umgedreht haben.
Der Acheron von oben
Ab dieser Stelle müsste man schwimmen
Von meinem augenblicklichen Standort führt ein Wanderpfad ins Tal. Wahrscheinlich kann man auf diesem Wege die Engstelle umwandern und trockenen Fußes ins hintere Acherontal gelangen.
Der Wanderpfad schlängelt sich an der Felswand entlang
Nachdem ich wieder beim Wohnmobil bin, packen wir unsere wenigen Dinge zusammen und machen uns startklar. Wir alle, vor allem aber die Kinder, wollen wieder ans Meer. Also verabschieden wir uns von der Frische des Acheron-Tals und begeben und in die Hitze der Bergstrecke Richtung Preveza. Unterwegs statten wir dem Monument der tanzenden Frauen von Zálongo einen Besuch ab. Natürlich aus kulturellem Interesse, aber auch, weil sich hier oben ein Cache befindet, den man unmöglich ignorieren kann. Dazu müssen wir von der Hauptstrecke abzweigen und das Wohnmobil ein enges Bergsträßchen hinauf zwängen.
Während Fabian und ich uns auf machen, den Cache zu suchen, stehen Annemarie und Sarah mit dem Wohnmobil auf einer schönen, ebenen und schattingen Fläche
Fabian in Cachermontur
Das Monument der souliotischen Frauen von Zálongo
Nachdem wir der Kultur Genüge getan, indem wir dem leider eingerüsteten Monument zugewunken haben und auch der Cache unser ist, kehren wir über Sepentinen den Berg hinunter kurvend, zur Hauptstraße nach Preveza zurück.
Bei Kanali finden den Stellplatz wieder, auf dem wir bereits vor einigen Jahren, auf dem Weg nach Norden einige Zeit zugebracht haben (N39 03.349 E20 41.968). Auf dem hinteren Bereich des großen Platzes am Strand künden große Wohnmobil-Verbotschilder davon, dass hier keine Wohnmobile stehen dürfen.
Unmissverständlich… Später erfahren wir, warum hier keine Wohnmobile erwünscht sind. Auf diesem Platz starten und landen griechische Gleitschirmpiloten mit ihren Motorschirmen
Mehrere italienische Wohnmobilisten scheint das Schild nicht zu stören. Sie stehen direkt neben den Tafeln längs zum Strand. Im Vorderen Bereich stehen keine Verbotstafeln. Wir stellen unser Wohnmobil ganz an den Rand in Parkposition. Hier kann sich keiner an uns stören. Es ist ein herrlicher, unverbaubarer Platz, den wir gefunden haben. Die Kinder springen zum Meer hinunter und kommen mit erhobenem Daumen zurück. Das Wasser ist herrlich warm. Allerdings ist es inzwischen Mittags um 13:00 Uhr. In der größten Mittagshitze würden die Kinder sich nur verbrennen, also dürfen sie im schützenden Schatten des Wohnmobils einige Zeit Bomberman soielen. Etwas später können sie dann nach Herzenslust im Meer toben.
Wie eine Oase – wir haben ganz rechts einen Platz gefunden
Und was mache ich nun? Ich weiß, was ich gerne tun würde. Als wir von Igoumenitsa Richtung Acheron gefahren sind, haben wir zwei Caches bei Parga ausgelassen. Parga ist ohnehin kein Wohnmobilstädtchen, bietet sich eher für einen Besuch mit dem Motorroller an. Also verabschiede ich mich für einige Zeit von der Familie und mache mich mit dem Motorroller auf den Weg zurück nach Parga. Jetzt erweist sich die Entscheidung, die 125ccm-Yamaha statt der 50er Vespa mitzunehmen, die auch zuhause in der Garage steht, als goldrichtig. Der größere Roller schafft knapp 100km/h, damit kommt man zügig voran. Nach Parga sind es immerhin 50 Kilometer. Ich kann locker mit dem Verkehr mitschwimmen.
Als erstes besuche ich ein türkisches Castell, wenige Kilometer hinter Parga. Im Inneren dieser Festungsruine liegt der erste der beiden Caches, die ich mir für heute vorgenommen habe.
Eine alte Griechin, ganz schwarz gekleidet, sitzt am Eingang und beginnt mir vermutlich etwas über die Geschichte des Castells zu erzählen. Als ich einen Euro in das vor ihren Füßen stehende Körbchen werfe, nimmt ihr Redefluß gar kein Ende mehr. Sie deutet auf die verschiedenen Teile der Ruine und redet und redet. Ich versuche ihr zu verstehen zu geben, dass ich kein Wort verstehe, aber das stört sie nicht.
Die alte Griechin
Das, was ich eigentlich suche, finde ich mit Hilfer der Cachebeschreibung sehr schnell. Ich schaffe es auch, mich in das Logbuch des Caches einzutragen, ohne dass die alte Frau bemerkt, was ich mache. Sie erzählt derweil weiter. INachdem ich den cache gefunden habe, schaue ich mich noch etwas in der Festung um, und verabschiede mich dann von der alten Frau. Sie wird die meiste Zeit sehr einsam sein, denn viele Besucher werden sich nicht hier herauf begeben.
Als nächstes mache mich auf den Weg zur Burg von Parga, wo der zweite Cache auf mich wartet.
Die Burg von Parga
Im Inneren der Burganlage
Von der Anlage hat man eine tolle Aussicht auf die Strände rund um Parga
Der Cache befindet sich am höchsten Punkt der Burg. Dieser Platz wird von vielen Menschen besucht und doch ist der Cache so versteckt, dass ihn nur jemand findet, der weiß, dass hier etwas zu finden ist. Das ist eines der Dinge, die das Geocaching so faszinierend machen.
Parga ist eine Touristenhochburg. Sehr schön, aber nichts für Wohnmobile und schon gar nichts für uns. Am Strand künden exakt geometrisch ausgerichtete Sonnenschirm-Felder in verschiedenen Farben davon, dass die Griechen von den Italienern gelernt haben, mit Schattenplätzchen am Strand Geld zu verdienen.
Die bunten Flächen am Strand sind Sonnenschirme
Blick vom Eingang der Burganlage auf das Städtchen und den Hafen
Inselchen mit Kapelle – ein malerischer Anblick. Gelegen in der Bucht von Parga
Nachdem ich meine Aufgabe in Parga erledigt habe, mache ich mich auf den Heimweg. Unterwegs kaufe ich an einem Supermarkt, der trotz dem heute Sontag ist, geöffnet hat, ein paar Dinge ein und kehre dann zum Wohnmobil zurück. Inzwischen ist es 18:00 Uhr und die Kinder sind bereits seit Ewigkeiten im Wasser. Ich werfe die verschwitzten Klamotten ab und stürze mich zu den beiden ins Wasser. So toben wir noch lange Zeit, bis die Sonne untergeht. Danach duschen wir mithilfe der Außendusche unseres Wohznmobils und essen zu Abend. Annemarie hat Spagheitti gekocht und ich brate mir eine Stück Fleisch. Dazu gibt es – was sonst – griechischen Salat.
Nach dem Essen spielen wir noch etwas Strandtennis und schon bald sind wir alle so müde, dass wir uns zu Bett begeben – Erwachene und Kinder gleichermaßen.
Heute zurückgelegte Strecke: