Freitag, der 13. beginnt damit, dass der Platzwächter an die Wohnmobiltür klopft. Er reißt mich damit aus dem Schlaf. Ich stehe auf, ziehe mir eine Hose an und öffne die Tür. Ich erkläre, dass wir heute morgen weiterfahren werden und er trottet zufrieden zum nächsten Wohnmobil. Wo ich jetzt schon mal wach bin, können wir auch aufbrechen. Ich räume die herumliegenden Dinge auf und krieche ins Führerhaus. Während ich noch die Route ins Navi eingebe, fahren zwei Polizeiwagen auf den Platz und die Polizisten beginnen, Nummernschilder der Wohnwagen und Wohnmobile aufzuschreiben. Ich kann mir nicht erklären, was es damit auf sich hat, schließlich bezahlt man dafür, dass man hier steht. Mir ist das aber letztlich egal, denn wir sind schon so gut wie weg. Ich starte den Motor und quetsche unser Wohnmobil frech am quer in der Ausfahrt stehenden Polizeiwagen vorbei. Tschüss Kägsdorf. Vielleicht bis irgendwann mal wieder! Schlecht war der Platz ja wirklich nicht. Es soll einer der wenigen Plätze an der Ostsee sein, wo man besonders nahe am Meer stehen kann. Vielen Dank nochmal an Jens für den Tipp.
Für Fabian war es die letzten Tage Abends etwas zu spät. Er hat Schlaf nachzuholen.
Wir fahren auf die A20 und rollen schnurstracks auf unser heutiges Tagesziel zu: Lübeck. Am Stadtrand von Lübeck halte ich an, um frische Brötchen zu kaufen. Danach geht es weiter bis zum nächsten ebenen Parkplatz, auf dem wir während des Frühstücks nicht stören. Wir finden einen solchen beim nahe gelegenen Lidl. Dort wird also gefrühstückt und während die Kinder das Frühstücksgeschirr spülen, gehe ich einkaufen. AQls wir fertig sind, lassen wir uns vom Navi zur nächsten Entsorgungsstation führen. Diese befindet sich bei einem VW-Autohaus. Leider können wir nur entsorgen, denn ich kann das Schlauchanschlußstück für das Gardena-System auf die Schnelle nicht finden. Womöglich haben wir das Gardena-Set gar nicht dabei. Ich suche im Navi nach dem nächsten Baumarkt und finde ein Bauhaus ca. 4 km entfernt. Dorthin fahren wir jetzt, damit ich ein solches Anschlußstück kaufen kann. Noch ist unser Wasservorat nicht aufgebraucht, aber viel kann nicht mehr im Tank sein. Wir müssen also demnächst Wasser bunkern.
Nach dem Bauhausbesuch lasse ich das Navi nach einem Stellplatz in Innenstadtnähe suchen. Es findet aber nur einen Platz nahe eines Sportzentrums. Von dort aus sind es mindestens zwei Kilometer ins Zentrum. Macht nichts, wir haben ja die Fahrräder dabei. Wir fahren zu dem ausgewiesenen Platz und parken das Wohnmobil. Anmelden kann man sich hier erst ab 15 Uhr. Das trifft sich gut. Es ist gerade Mittag, also auf in die Stadt! Nur unser Fabian hat man wieder keine Lust. Alle überredungskünste helfen nichts: er möchte im Wohnmobil bleiben.
Also gut: ich lade nur Sarah und mein Fahrrad aus und wir zwei machen uns auf den Weg. Am Stadttor der Lübecker Innenstadt suchen und finden wir einen Cache. Danach geht es in die Innenstadt. Die Fahrräder stellen wir an der St. Jakobs-Kirche ab und machen uns zu Fuß auf, die schöne Stadt Lübeck zu erkunden. Zunächst besuche ich aber einen Friseur. Es dauert nur 10 Minuten, bis hier wieder einen Mesnch aus mir gemacht wird. Danach beginnt unsere eigentliche Besichtigungstour.
Die Orgel der Kirche St. Jacobs
Sarah heftet auch einen Wunsch an die Pinwand
Streetdance
Die Marienkirche
Im Inneren der Marienkirche
Das Rathaus
Das arme Teufelchen hat man aus der Marienkirche ausgesperrt. Jetzt sitzt der arme Kerl draußen und lässt sich von den Touristen für ein Foto in den Arm nehmen
Straßenkünstler
Für war ist Lübeck bekannt? Richtig: für Marzipan. Zu Ostern und Weihnachten werden in den vier Lübecker Marzipanfabriken pro Tag ca. 32 Tonnen Marzipan hergestellt.
Der Stadtkern von Lübeck wird von der Trave umflossen und bildet so eine Insel. Lübeck war als Hansestadt von reichen Kaufleuten bewohnt, die prächtige Villen und Schlösschen errichtet hatten. Die Stadt breitete sich bald über das natürliche, durch die Trave begrenzte Stadtgebiet aus. Villen außerhalb der Stadtmauern hatten für die Kaufleute den Vorteil, dass sie keine Steuern an die Stadt zu entrichten hatten. Um der Abwanderung der Kaufleute in die Außenbezirke der Stadt Einhalt zu gebieten, erließ man ein Gesetz, wonach die Gebäude außerhalb der Stadtmauern keine Heizung haben durften. Somit waren die reichen Kaufleute in den Kalten Monaten gezwungen, in die Innenstadt zurück zu kehren.
Um 16:00 Uhr nehmen wir noch an einer Stadtrundfahrt auf dem offenen Oberdeck eines Sightseeingbusses teil. Die Fahrt geht eine Dreiviertelstunde und man bekommt unterwegs einiges über die Stadt erzählt. Unterwegs entdecken wir auch einen Wohnmobilstellplatz unweit des Holstentores.
Offener Sightseeingbus
Sarah gefällt es
Blick aufs Holstentor, das Wahrzeichen Lübecks
Fahrt durchs Burgtor. Der Fremdenführer warnt davor, etwas aus dem Bus zu halten oder womöglich aufzustehen. Tatsächlich glaubt man kaum, dass unser Bus durch den Bogen passt, als er auf das Tor zufährt.
Rückkehr von der Tour. Wieder mit Blick auf das Holstentor
Sarah vor dem Holstentor
Nachdem die Tour beendet ist, besuchen wir noch das Holstentor und machen uns dann auf den Rückweg zum Wohnmobil. Mich zieht es jetzt zurück zu unserem Faulpelz. Er war schließlich den ganzen Nachmittag alleine. Als wir das Wohnmobil erreichen, begrüßt uns ein gut gelaunter Fabian. Offensichtlich hat er die Ruhe im Wohnmobil genossen. Mit dem Wohnmobil fahren wir jetzt zu dem vorhin entdeckten Stellplatz nahe der Altstadt. Von hier aus kann auch Fabian nochmal etwas von Lübeck sehen. Die Sonne scheint und es macht Spaß noch etwas in die Altstadt zu spazieren.
Ein paar Blicke über die Trave, hinüber zur Altstadt
In der Schlüpferallee. Die Straße wird im Volksmund so genannt, weil die Häuser hier wegen Hochwassergefahr keinen Keller haben dürfen und die Bewohner deswegen die Erlaubnis haben, ihre Wäscheleinen am Ufer der Trave zu spannen.
Blick hinauf zu den zwei Türmen des Doms. Angeblich erbaut von Vater und Sohn, die sich während des Baus zerstritten, weshalb die beiden Türme unterschiedlich aussehen
Fabian birgt einen Cache
An der Trave, unweit des Hosten-Tores findet heute das Duckstein-Festival statt. Offenbar hat dieses Festival Tradition. Duckstein ist eine hiesige Brauerei, deren Name ich zuvor gar nicht kannte. Eine schwimmende Bühne befindet sich an der Anlegestelle des Theaters und vorhin, als wir mit dem Fahrrad vorbei gekommen sind, wurde gerade der Soundcheck durchgeführt. Jede Menge Pavilions bieten Bier, Süßigkeiten und verschiedene Speisen an. Das Gelände ist jetzt schon gut bevölkert, die Bühne ist jedoch noch ausgestorben. Wir wandern hinauf zum Dom, finden unterwegs noch zwei Caches und begeben uns dann wieder zurück Richtung Wohnmobil. Der Weg führt uns direkt durch das Festivalgelände, aber jetzt ist kein Durchkommen mehr möglich. Eine sehr gute Band, „Max & Friends“ spielt inzwischen aktuelle Hits und Black Music der 80er Jahre und wir suchen uns einen Platz, wo man etwas sehen kann und nicht zu sehr dem Gedränge vopr der Bühne ausgesetzt ist.
Auf dem Duckstein-Festival
Die Bühne schwimmt auf der Trave
Papa und Tochter
Hier rockt die Band „Max & Friends“
Am Ufer drängen sich die begeisterten Fans. Offenbar kennt und liebt diese Band hier jeder.
Rückweg zum Wohnmobil: Kampf durch’s Gedränge
Als die Band um 20:30 Uhr eine 45-minütige Pause ankündigt, kämpfen wir uns durch das Gedränge, um zum Wohnmobil zurückzukehren. Wir machen uns noch etwas zu essen, dann möchte Fabian sich zum Spielen in den Alkoven zurück ziehen, während Sarah und ich nochmals zum Festival zurück kehren, um den zweiten Teil der tollen Show zu sehen. Danach kehren auch wir zum Wohnmobil zurück. Die Kinder gehen zu Bett, und ich setze mich vors Notebook. Heute wird es besonders spät. Als ich zu schreiben beginne, ist es bereits 0:15 Uhr. Eine Stunde brauche ich etwa jeden Tag für meinen Bericht. Während draußen Betrunkene laut grölend vom Festival nach Hause torkeln, beginnt es zu Regnen. Die Festival-Veranstalter haben heute großes Glück gehabt!
Max rockt weiter!
Das war eine tolle Vorstellung! Max und seine Freunde verabschieden sich um 22:30 Uhr