Freitag, 5. August 2005

Elea ist für Wohnmobilisten und Wildcamper schon seit jeher das Eldorado. Es gab ein paar Jahre, in welchen das freie Camping hier verboten gewesen sein soll, aber mittlerweile merkt man davon nichts mehr. So richtig durchgesetzt hat sie das Verbot ohnehin nie. Es gibt ein paar vereinzelte Wasserhähne, sodass es an nichts mangelt.

Unter vielen Bäumen und Büschen des weitläufigen Geländes haben sich Urlauber, hauptsächlich Griechen, ihr kleines Paradies eingerichtet.

Wer will dagegen auch etwas einwenden? Außer den Wildcampern gibt es keine Touristen und die nahe gelegenen Tavernen und Geschäfte leben von den Touristen.

Heute morgen gibt es ein paar vereinzelte Wolken am Himmel. Obwohl das Meer ca. 150 Meter entfernt ist, hört man die Brandung bis zum Wohnmobil.

Frühstück im Wald

Wir frühstücken und cremen uns dann ein, um zum Strand vorzugehen. Schließlich wollen die Kinder ihre neuen Schwimmbretter ausprobieren. Am Meer angekommen, merken die beiden aber selbst, dass sie heute nicht ins Wasser können. Brecher mit einer Höhe von bis zu 1,5 Metern rollen an den Strand. Das ist zu viel für so kleine Körper. Selbst ich, als Erwachsener, hätte meine liebe Not, gegen die Wassermassen anzukommen. Die Gefahr besteht im zurückfließenden Wasser. Dieses entwickelt so eine Kraft, dass man als Schwimmer nur schwer dagegen ankommt. Und an diesem Strand verläuft der Meeresboden nicht so flach, sondern es wird schnell tief. Deshalb spielen die Kinder mit den Wellen fangen. Hin und wieder werden sie von einem Brecher überrollt und so kommen sie auch zu ihrer Abkühlung.

Abkühlung ist heute nicht notwendig, denn im Schatten herrschen angenehme Temperaturen. Es hat sich seit gestern deutlich abgekühlt. Die Sonne scheint noch immer mit unverminderter Kraft, aber der stetige starke Wind vertreibt die Hitze. So äußert sich im griechischen Sommer eine Kaltfront. Gestern soll es auch in Thessaloniki und Athen geregnet haben. Lediglich die Peloponnes bleibt vom Schlechtwetter meist verschont.

Im Wald von Elea gibt es herrliche Kletterbäume. Wir haben einen davon direkt neben dem Wohnmobil stehen.

Zu Mittag gibt es heute Spaghetti mit Tomaten- oder Knoblauchsoße. Es ist gut, dass wir hier alleine im Wald stehen. Riechen könnte uns heute kaum jemand. Er müsste schon mit uns zu Mittag gegessen haben um resistent gegen unseren Duft zu sein. Das Wohnmobil hat sämtliche Fenster geöffnet und der Wind treibt den Gestank hinaus.

Mama beim Kochen. Im Urlaub genießt sie es noch mehr, als zu Hause. Hier kann sie so richtig kreativ sein und die typischen Zutaten des jeweiligen Urlaubslandes verwenden.

Mama hat eine Hängematte aufgehängt und Fabian ist kaum noch heraus zu bekommen.

Apropos Wind: der bläst heute den ganzen Tag mit unvermittelter Stärke. In unserem Pinienwäldchen schwächt er sich allerdings zur angenehmen Brise ab. Wir werden auf jeden Fall so lange hier bleiben, wie sich die Wetterlage nicht ändert. Es gibt kein angenehmeres Plätzchen für solch ein Wetter. Am Strand kann man die Sand- und Staubfahnen beobachten, die der Wind vor sich her treibt.

Unsere Residenz

Am Nachmittag geht jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Die Kinder spielen Gameboy, Mama spielt mit dem PocketPC Karten und ich schreibe Reisebericht und sortiere Fotos.

Das lauteste Geräusch ist das Zirpen der Zikaden. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich vermute, dies ist einer der Krachmacher. Vor der Kamera verhielt er sich zwar ruhig, aber wer weiß?

Später spiele ich mit den Kindern Fußball, "Schweinchen in der Mitte", "Verliebt, verlobt, verheiratet" und was ihnen sonst noch so einfällt. Zwischendurch räumen wir das Wohnmobil auf und alles wieder hinein, sodass Nachts nichts mehr draußen ist. Wir wollen keine Schwierigkeiten heraufbeschwören, auch wenn um uns herum alle campieren, als ob das hier ein Campingplatz sei. In der Nacht ist unser Wohnmobil immer nur geparkt. Wir können jederzeit wegfahren.

Am Strand befinden sich geschützte Nester der Meeresschildkröten.

Familie Fritz hat heute Abend angerufen. Sie sind gestern in Igoumenitsa angekommen und jetzt auf einem Campingplatz in der Nähe. Auch bei ihnen weht ein kalter Wind und das Wasser ist recht frisch. Normalerweise beabsichtigen sie, in einer Woche in Patras zu sein. Wir werden dann allerdings bereits im Süden der Peloponnes sein. Ob wir uns dann treffen, ist fraglich. Falls das "schlechte" Wetter anhält, überlegen sie sich jedoch, ab die Ostküste der Peloponnes zu fahren, eventuell in die Gegend von Nafplio. Dorthin könnten wir auch kommen, um sie zu treffen. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

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