Mittwoch, 30. Juli 2008

Ich werde von der Lautsprecherdurchsage geweckt, in der darauf aufmerksam gemacht wird, dass man in 30 Minuten den Hafen von Igoumenitsa erreiche. Ich stehe auf, ziehe mich an und gehe mit der Videokamera aufs Oberdeck, um das Anlegemanöver zu beobachten. Zuvor schaue ich aber nochmals bei Frank vorbei, der hier in Igoumenitsa das Schiff verlassen wird. Ich wünsche ihm eine gute Fahrt.

Die Sonne brütet schon wieder erbarmungslos vom Himmel als ich oben ankomme. Das Schiff legt an und die ersten Fahrzeuge werden ausgeladen. Weit unten sehe ich Annemarie mit Sissy Gassi gehen. Offensichtlich nutzt Annemarie die kurze Pause, um Sissy die Möglichkeit zu geben, ihren morgendlichen Stinker auf dem griechischen Festland abzulegen.

Superfast-Fähre

Die Fähre von Superfast läuft kurz nach uns in Igoumenitsa ein

Nachdem es mir oben zu heiß wird,und genügend Videoaufnahmen im Kasten sind gehe ich wieder hinunter zum Wohnmobil. Die Kinder sind auch schon wach und bald darauf sitzen wir wieder auf unserer gemütlichen Terasse mit Meerblick an einem reich gedeckten Frühstückstisch. Während wie so gemütlich tafeln, legt das Schiff wieder ab. Es ist herrlich, hier zu sitzen und zu beobachten, wie das Schiff Fahrt aufnimmt und den Hafen verlässt.

Leeres Campingdeck

In Igoumentisa hat sich das Campingdeck geleert 

Jetzt muss ich alle Fotoapparate und die Videokamera auf die griechische Zeit umstellen, die eine Stunde vor unserer Zeit liegt. Dass alle Fotoapparate exakt die gleiche Uhrzeit eingestellt haben, wie unser GPS-Gerät, ist besonders wichtig, falls ich vorhabe, die Urlaubsbilder mit Geotags, also mit Koordinaten ihres Aufnahmeortes zu versehen. Dazu kann ich den Track unserer Tour verwenden, der ja ständig Position und Koordinaten aufzeichnet. Apropos Trackaufzeichnung: Da wir wieder einen günstigen Stellplatz an der Außenwand bekommen haben, kann ich die GPS-Antenne an der Bordwand des Schiffes anbringen, um jederzeit über unsere Position und die Geschwindigkeit informiert zu sein.

Den Vormittag verbringen die Kinder mit Spielen und ein paar Übungsaufgaben für die Schule. Letzteres muss sein, denn mathematische Genies sind die beiden nicht. Ein paar Textaufgaben am Tag helfen ihnen, notwendige Routine im Lösen solcher Aufgaben zu bekommen. Im Urlaub habe ich die Zeit, ihnen dabei über die Schulter zu schauen und notwendige Hilfestellungen und Erklärungen zu geben. Vor unserer Reise habe ich Bücher und Hefte gekauft, aus denen jeden Tag ein paar Aufgaben gelöst werden sollten. Wir haben vor, jeweils die Mittagsstunde, die Zeit der größten Hitze zu nutzen, die Kinder mit einigen Aufgaben etwas aus der Sonne zu holen. Ich schreibe derweil am Reisebericht weiter und verarbeite die Fotos.

Gegen 14:00 Uhr kommt Annemarie mit einer Zeitschrift von Minoan Lines vom Shoppen zurück. Sie hat sich in der Bordboutique schwarze Flipflops gekauft. Als die Zeitung auf dem Tisch liegt, fällt mein Blick auf die äußere Umschlagseite, auf welcher Werbung für den bordeigenen WLAN-Hotspot gemacht wird. Schade, das hätte ich früher wissen sollen. In einer Stunde erreichen wir Patras, jetzt lohnt es sich nicht mehr, noch ins Internet zu gehen.

Ankunft im Hafen von Patras

Ankunft im Hafen von Patras 

Und so ist es: pünktlich um 15:00Uhr, griechischer Zeit legen wir in Patras an. Bald darauf verlassen wir das Schiff und nach kurzem Stau an der Ausfahrt vom Hafen nehmen wir Kurs auf Kalogria. Das haben wir erst kurz vor Ankunft im Hafen beschlossen. Wir hatten zwei Richtungen zur Auswahl: Richtung Osten oder Richtung Westen. Da wir alle möglichst schnell ins Meer wollten, haben wir uns für Westen entschieden. Ca. 35km Luftlinie von Patras entfernt, befindet sich Kalogria. Dort wird unsere erste Station sein, um auch mental in Griechenland anzukommen. Dort wissen wir, was uns erwartet: herrlicher Sandstrand, ein Stellplatz, auf dem man normalerweise unbehelligt stehen darf und Stechmücken, die in der Dämmerung in Scharen über einen herfallen.

Zuvor halten wir noch beim A+B-Supermarkt, um die wichtigsten Utensilien fürs Abendessen einzukaufen: Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Schafskäse und Oliven. Dazu noch etwas zum Grillen, Brot, den leckeren Joghurt, und noch so einige Dinge, die zu Griechenland einfach dazu gehören.

Nach dem Einkauf fahren wir nach Kalogria. Als wir ankommen, stehen fünf Wohnmobile auf dem Platz. Wir müssen noch etwas warten, bis die Pkw-Badegäste abgereist sind, dann können wir uns hinter ein Sigmaringer Wohnmobil namens 'Wamolo' stellen. Die Kinder uns ich stürzen uns sofort nach Ankunft ins Meer und toben lange Zeit darin herum. Als die Badegäste wegfahren, parken wir um und machen uns mit unseren heutigen Womo-Nachbarn bekannt: Walter, Monika und Lorenz, daher auch der Namen des Wohnmobils. Gute Idee! So kann man sich die Namen besser merken.

In Kalogria

Kalogria 

Am Abend sitzen wir zusammen, lassen uns von den Stechmücken fressen und unterhalten uns bis Mitternacht über Erlebnisse in Griechenland. Die Sigmaringer sind jedes Jahr hier und kennen viele Originale unter den Griechenlandfahrern. Einige davon kennen auch wir und so haben wir viele Anekdoten auszutauschen.

Sonnenuntergang

 Der erste Sonnenuntergang über dem Meer in diesem Jahr

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