Donnerstag, der 14. August 2008

Am Morgen, wir liegen noch in unseren Betten, verlässt der Italienerkonvoi den Platz. Ale vier Wohnmobile öffnen noch auf dem Platz den Abwasserhahn und fahren, fröhlich plätschernd und vier große, schäumende Pfützen hinterlassend, von dannen. Ich erkläre den Kindern, dass man genau dies nicht machen sollte, wenn man in ein paar Jahren immer noch mit dem Wohnmobil nach Griechenland reisen möchte. Auf die logisch folgende Frage, warum die Italiener sich dann so verhalten, habe ich keine Antwort.

Der Stellplatz

Der Stellplatz von Paralia Astros 

Es ist heute morgen ziemlich stürmisch. Die Kinder und ich gehen noch vor dem Frühstück zum Strand vor. Der Sandstrand ist breit und sehr sauber. Das Wasser ist jedoch wenig einladend. Der auflandige Wind treibt den ganzen Schmutz und große Mengen Seegrad an den Strand. Und Strandduschen gibt es hier keine. Weder die Kinder, noch ich, verspüren große Lust, in diese trübe Brühe zu steigen. Auch beim zweiten Anlauf, nach dem Frühstück, kommen wir nicht weiter, als bis zum Bauchnabel ins Wasser. Der starke Wind tut sein Übriges. Alles, was nass aus dem Wasser heraus schaut wird sofort kalt. So macht baden keinen Spaß und wir kehren mit der einhelligen Meinung zum Wohnmobil zurück, hier nicht bleiben zu wollen.

Also machen wir unser Mobil reisefertig, was kein großes Problem ist, da wir ohnehin nichts ausgepackt hatten. Wir verlassen Paralia Astros und fahren weiter Richtung Plaka. Dort gibt es einen Stellplatz, den wir vor zwei Jahren entdeckt hatten. Allerdings kommen wir nicht so weit, denn in Kryoneri Bay entdecken wir drei Wohnmobile am Strand. Ich kenne den Platz bereits– ich habe ihn vor zwei Jahren mit dem Motorroller auskundschaftet. Wir tasten uns die schmale Abfahrt hinunter und stellen uns weit abseits an den Strand. Die drei Wohnmobile, unnötig zu erwähnen, dass es sich um italienische Wohnmobile handelt, haben ihre Markisen ausgefahren und ihr Campingmobiliar darunter aufgebaut. Wie Parken sieht das nicht aus. Wir lassen alles eingeräumt, holen nur unsere Badesachen heraus und stürzen uns ins Wasser. Man muss sehr aufpassen, denn an diesem Kieselstrand gibt es viele Seeigel.

Sarah und Fabian

Sarah und Fabian 

Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass wir nur einen kurzen Badestopp einlegen, plädieren Annemarie und die Kinder dafür, heute hier zu bleiben. Wir stehen auch wirklich schön, keine fünf Meter vom Meer entfernt.

Annemarie

Der Stellplatz ist nicht schlecht. Näher steht man selten am Wasser 

Im Laufe des Nachmittags kommen immer wieder Wohnmobile die Küstenstrasse entlang. Alle Nationalitäten fahren weiter- außer den Italienern. Man erkennt das daran, dass Italiener nie einzeln, sondern immer im Rudel auftreten. Und so kommt es, dass die Reihe der Campenden Italiener immer länger wird um am Ende bis zu uns reicht, obwohl wir uns absichtlich möglichst weit weg gestellt hatten. Ich sage zu Annemarie, dass ich auf jeden Fall wegfahren werde, wenn sich noch ein Italiener hinter uns stellen wird und damit die Reihe verlängert. Ich möchte nicht mit den italienischen Wohnmobilisten über einen Kamm geschert werden, wenn die Polizei kommen sollte. Gott sei Dank bleibt es uns erspart, weiter zu fahren. Bis zum Einbruch der Dunkelheit treffen keinen weiteren Wohnmobile mehr ein. Immerhin stehen jetzt acht italienische und ein deutsches Wohnmobil in einer Reihe am Strand. Die Italiener campen und wir parken. Wohl fühle ich mich hier nicht mehr, aber morgen früh sind wir wieder weg.

Wohnmobile bei Nacht

Im Augenblick sind die Italiener beim Essen und es herrscht Ruhe 

Auf der anderen Seite der Bucht, dort, wo wir gestern noch waren, brennt es seit dem Nachmittag. Erst stiegen nur an einer Stelle schwarze Rauchwolken auf. Der Wind, der heute wieder sehr stark ist, verteilte die Rauchschwaden über die ganze Bucht. Jetzt am Abend, in der Dunkelheit, kann man die Brände mit bloßem Auge sehen. Durch eine GPS-Peilung kann ich die Gegend der Brände ziemlich genau bestimmen. Es handelt sich um das Hinterland der Küste von Iria. Diese Bergstrecke sind wir erst gestern gefahren. Wenn dieser Berg brennt, kann es auch passieren, dass die Feuer zur Salandi-Bucht hinüber ziehen. Mir fällt spontan wieder der Wald vor dem Hotel ein. „Wir wollen doch noch zwei Tage hier bleiben“. Na dann viel Spaß!

feuer

Feuer bei Iria 

Es ist 23:00 Uhr. Das Außenthermometer zeigt eine Temperatur von 30,5 Grad an. Gott sei Dank weht eine kräftige Brise, welche die Hitze erträglich macht.

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