Am Freitagabend, den 17. September mache ich mich mit dem Wohnmobil auf den Weg ins 380 Kilometer entfernte österreichische Zillertal, wo ab morgen bis zum 26. die Höhenschulung der Flugschule Göppingen stattfinden soll.
Am Samstagmorgen komme ich im Zillertal an. Die meisten Flugschüler sind in der Pension ‚Roswitha‘ oder den Nachbarhäusern untergebracht. Die Pension befindet sich direkt an der Zillertaler Höhenstraße, ca. 700 Höhenmeter über dem Tal. Etwa 30 Teilnehmer der beiden Flugschulen Göppingen und Bielefeld sind für den Kurs angemeldet.
Unsere Fluglehrer (von links nach rechts) Klaus, Carsten (‚Fast‘-fluglehrer) und Götz (von der Flugschule Bielefeld).
Nachdem Klaus uns begrüßt hat, fahren wir ins Tal und erhalten unsere Landeplatzeinweisung. Mittags sind wir bereits in der Luft.
Unser Hauptstartplatz ist der sogenannte ‚Perler‘. Er liegt 500 Meter über dem Landeplatzniveau. Klaus hat zwei 9 Sitzerbusse der Flugschule und einen Fahrer dabei. Meist wird der zweite Bus von einem der Flugschüler gefahren. Mit diesen Bussen werden wir nun ständig vom Landeplatz zu unserem Startplatz zurück gebracht. Maximal 6 Schirme können hier gleichzeitig ausgelegt werden und so herrscht am Startplatz ein reges Treiben.
Den restlichen Samstag ist das Flugwetter gut und so schaffen die meisten von uns drei oder vier Flüge. Am Sonntag bricht der Föhn durch und das Wetter ist unfliegbar. Wir fahren in ein anderes Fluggelände am Beginn des Zillertals, aber auch hier kommen nur drei Leute zum Fliegen, bevor der Föhn durchbricht und der Wind zu stark wird. Das Alternativprogramm zum Fliegen heißt Unterricht und so drängen wir uns im Unterrichtsraum der Pension Roswitha um Einweisungen in Starttechniken, Abstiegshilfen und Extremflugmanöver in der Therorie zu erlernen.
Am Ende des Föhns kommt meistens eine Regenfront. So ist es auch diesmal. Der größte Teil des Montags und der komplette Dienstag fallen dem Regen zum Opfer. Wir befürchten bereits, dass wir das Ziel des Kurses, die Abschlussprüfung zum A-Schein nicht schaffen werden, weil wir die erforderliche Anzahl Flüge nicht zusammen bekommen.
Telefonsupport in 2000 Meter Höhe
Ab Mittwoch wird das Wetter jedoch herrlich und wir fliegen, was das Zeug hält. Morgens fahren wir zu einem höheren Startgebiet, entweder zur Brindlingalm mit 1000 Meter Höhenunterschied oder zum Melkboden mit 1400 Metern über dem Landeplatz. Den restlichen Tag sammeln wir Flüge vom Perler. Die Dauer des Fluges spielt für die Ausbildung keine Rolle. Wie Klaus uns vorher gesagt hat, sind der Start und vor allem die Landeeinteilung wichtig. Die richtige Landeeinteilung ist das A und O und man lernt sie nur durch üben, üben, üben…
Unsere Gemeinschaft wächst zusammen und Freundschaften entstehen. Sogar ein Pärchen geht aus unseren Reihen hervor. Abends, nach dem Essen sitzen wir in der Pension zusammen und unterhalten uns oder spielen Uno.
Für das Wochenende 25. und 26. September ist wieder schlechtes Wetter voraus gesagt. An diesen beiden Tagen soll aber die praktische Prüfung statt finden. Aufgrund der schlechten Wettervorhersagen trifft die Prüferin des DHV bereits am Freitag morgen ein und so kommen einige von uns unerwarteter Weise bereits am Freitag dazu, ihren Prüfungsflug zu absolvieren. Auch am Samstag finden noch einige Prüfungsflüge statt. Zur großen Freude von Klaus bestehen alle seiner zur Prüfung angemeldeten Kursteilnehmer.
Die Freude ist groß. Wir haben es geschafft! Ich habe es geschafft! Wie ich mir vorgenommen hatte, habe ich die Lizenz noch in diesem Jahr erworben. Die Saison ist zwar beinahe vorbei, aber nächstes Jahr bin ich im Frühling unter den ersten, die sich in die Lüfte schwingen.
Aufgrund des schlechten Wetters und der Tatsache, dass wir unser Lernziel bereits früher erreicht haben, endet unser Kurs am Samstag Mittag. Wir verabschieden uns voneinander, jedoch nicht, ohne unsere Adressen ausgetauscht zu haben. Ich hoffe, dass wir uns nächstes Jahr alle wiedersehen werden.
Bis demnächst! Alle Bilder der Höhenschulung findet Ihr auf der neuen Site air-fun von Harald Kälberer.
See you in the sky!
Eine Antwort auf „Höhenschulung im Zillertal“