Sonntag, 5. August 2001

Diesmal hatten wir eine angenehme Nacht! Es war nicht heiß im Alkoven, sonder angenehm durchlüftet. Die Vögel zwitschern und die Sonne lacht vom Himmel. Das einzige, was vielleicht die Idylle etwas trüben könnte, ist die Tatsache, dass die Bahnlinie ganz in der Nähe zu sein scheint. Ab und zu donnert ein Zug vorbei. In der Nacht habe ich allerdings keine Züge gehört, da war ich tot.

Leise schleiche ich mich aus dem Bett, denn der Rest der Familie schläft noch. Zusammen mit Jessica erkunde ich die Gegend. Wir stehen auf einem Parkplatz direkt an der Bahnlinie. Unter den Gleisen führt eine Unterführung direkt zu einem weitläufigen Kieselstrand. Das wird den Kindern gefallen! Zurück beim Wohnmobil baue ich Tisch und Stühle für das Frühstück auf. Mittlerweile sind auch Annemarie und die Kinder wach und so frühstücken wir bald darauf gemeinsam.

Nach dem Frühstück räumen wir schnell wieder alles ins Wohnmobil, denn der Parkplatz füllt sich inzwischen mit den PKWs der Badegäste. Wir wollen ja nicht den Unmut der Parkplatzsuchenden auf uns ziehen. Die Kinder können es schon nicht mehr erwarten und so ziehe ich mit den beiden los zum Meer, während Annemarie klar Schiff macht. Später lösen wir beide uns mit der Wasserrattenaufsicht ab. Gott sei Dank machen wir hier nur Rast, denn für einen Badeurlaub wäre mir das Wasser zu schmutzig.

Kurz vor 15:00 Uhr fahren wir wieder los. Einfach ein paar Kilometer weiter kommen, heißt die Devise. Im Moment ist es zu heiß, um am Strand herum zu liegen. Am späten Nachmittag wollen wir wieder am Meer sein.

Um 17:15 Uhr erreichen wir Marina di Montenero. Auf Verdacht verlassen wir die Autobahn und sehen schon bald von der Landstraße aus ein paar Wohnmobile am Strand stehen. Kurz entschlossen wenden wir und finden auch gleich die Zufahrt zum Strand.

Ein idyllisches Plätzchen ist es nicht gerade, aber für eine Nacht wird's schon gehen, sagen wir uns. Es stehen einige Wohnmobile und PKWs hier. Der Strand besteht aus groben Kieselsteinen und das Wasser scheint mir nicht viel sauberer zu sein, wie am letzten Platz. Während Annemarie mit den Kinder baden geht, versuche ich etwas zu schlafen. Die lange Fahrt letzte Nacht hat mich doch etwas geschlaucht.

Etwa eine Stunde später kommt Annemarie zurück. Sie hat entdeckt, dass sich auf der anderen Seite des angrenzenden Erdwalls ein Campingplatz befindet, auf dem es sich abspielt, wie in einem Ameisenhaufen. Sie war mit den Kindern auf dem Platz duschen.

Wer möchte hier seinen Sonnenschirm aufstellen?

Nach dem Abendessen bringen wir die Kinder ins Bett. Ich richte die Schüssel aus, um etwas fern zu sehen. Der Wetterbericht für Deutschland besagt 'für die Jahreszeit zu kalt' und mir fällt ein, dass meine Mutter zur Zeit ihren Urlaub an der Nordsee verbringt, die Arme! Nach dem Tatort im Ersten beschließen wir, die laue Sommernacht zu nutzen um noch etwas Richtung Süden zu rollen. Ausschlaggebend für diesen Entschluss ist die Freiluftdisco, die, ganz in der Nähe gelegen, ihr Programm in voller Lautstärke in die Landschaft hinausposaunt. Wir haben noch etwa 200km bis Bari und Autofahren ist allemal besser als dieser Technokrach. Wie man es auf dem Campingplatz neben der Disco aushalten kann, ist mir schleierhaft.  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert