Sonntag, 13. August 2006

Diese Nacht war frisch und angenehm. Durch das offene Fenster wehte kühle Bergluft ins Wohnmobil. Wir mussten uns gut zudecken.

Kurz nach 9:00 Uhr stehen wir auf. Nach dem Frühstück ziehen wir unsere Wanderstiefel an, jeder bekommt einen Rucksack auf den Rücken und los geht der Marsch zum Kloster Philosophou, immer am Fluss entlang.

Heute ist wandern angesagt

Einen Teil der Strecke kennen wir ja schon. Nach ungefähr 1 Kilometer erreichen wir die Quelle, an der man die Trinkwasserflaschen füllen kann.

Der Fluss Lousios fließt durch ein klammähnliches Tal, welches zwei Klöster beheimatet.

Danach geht es über den Fluss und in Serpentinen steil hinauf zum Kloster St. John the Baptist. Dort waren wir letztes Jahr bereits. Diesmal führt uns der Weg weiter.

Dort oben befindet sich unser Ziel. Erst müssen wir aber zum Kloster auf der rechten Seite des Flusses hinauf steigen.

Das Kloster St. John the Baptist. Dort waren wir letztes Jahr.

Es geht steil hinab, bis wir wieder den Fluss erreichen. Wir überqueren ihn auf einer kleinen Brücke. Der Fluss stürzt hier mehrere Meter tief in eine Schlucht. Etwas weiter oben kann man gut mit den Füßen in das eiskalte Wasser steigen, was wir auch tun. Es gibt hier viele kleine und große Frösche, sehr zur Freude der Kinder.

So nahe kann man Fröschen nur selten kommen. Hier kann man sie fast berühren.

Nachdem wir uns etwas erholt haben, beginnen wir mit dem sehr steilen Aufstieg zum Kloster Philosophou.

Weiter geht der Marsch. Der Aufstieg zum Kloster Philosophou entpuppt sich als der steilste Streckenabschnitt.

Es gibt ein altes, verfallenes und ein neues Kloster. Der Cache befindet sich offensichtlich im alten Kloster, wie der Pfeil des GPS-Geräte mir offenbart. Mehr verrät er aber nicht mehr, denn da das alte Kloster sich unterhalb einer Steilwand befindet, gibt es hier miserablen bis überhaupt keinen Empfang.

Das halbverfallene alte Kloster. Hier wohnen nur noch Fledermäuse.

In der Kuppel dieser alten Kirche wimmelt es vor Fledermäusen

Ein tolles Abenteuer ist die Besichtigung der Ruine allemal.

Dass ich am Ende den Cache finde, verdanke ich einem glücklichen Zufall und nicht dem GPS-Gerät, dass mir an dieser Stelle 44 Meter bis zum Cache anzeigt. Der Cache ist auch wieder sehr ärmlich: ein Tablettenröhrchen mit einem Zettel darin. Lediglich der Name tetras61 verrät, dass ich tatsächlich den Cache in den Händen halte.

Vom alten zum neuen Kloster hat man nochmals einen gehörigen Anstieg zu bewältigen. Annemarie und die Kinder warten bereits oben. Den Cache durfte ich alleine suchen.

Völlig erledigte Bergwanderer. Erstallmählich kehren im Schatten des Feigenbaums die Lebenskräfte zurück.

Das Kloster Philosophou ist viel kleiner als das andere Kloster. Drei Mönche leben hier „am Ende der Welt", wie uns einer der Mönche verrät. Noch eines verrät er uns: es gibt keinen Bus zurück nach Gortis, was wir insgeheim hofften. Wir müssen den gleichen Weg zurück, den wir her gewandert sind. Die Kinder protestieren natürlich, aber als wir ihnen in Aussicht stellen, dass sie unten am Fluss in das Wasser hüpfen können, geht es wieder. Wir besichtigen das Kloster, lassen uns von einem Mönch zu einem Becher Wasser und einer klebrigen Süßigkeit einladen und kaufen ein paar Ansichtskarten für den Reisebericht der Kinder.

Das Kloster Philosophou

Ein Blick in die Kapelle

Einigermaßen ausgeruht verlassen wir das Kloster wieder. Jetzt, beim Abstieg, kommt uns der Weg noch steiler vor. Als wir den Fluss erreichen, ist hier gerade eine größere Jugendgruppe dabei, ihre Sachen zusammen zu packen. Offensichtlich haben die Kinder hier gebadet.

Ein Badeplätzchen am Fluss

Als die Gruppe weg ist, ziehen wir unsere Badehosen an und tapsen vorsichtig im kalten Wasser herum. Ganz ins Wasser zu steigen, trauen wir uns nicht – bis auf Sarah, die rutscht einmal aus und taucht im kalten Wasser unter.

Der Einstieg über die Felsen ist nicht ganz einfach.

Nach einiger Zeit brechen wir wieder auf und bringen den restlichen Heimweg hinter uns.

ohne Worte…

Mit hochroten Köpfen und knurrenden Mägen treffen wir beim Wohnmobil ein. Insgesamt 7 Kilometer, die meisten davon steil bergauf oder bergab, haben wir hinter uns gebracht. Jetzt können wir gleichzeitig zu Mittag und zu Abendessen. Annemarie zaubert in kürzester Zeit Pasta mit einer Soße frischer Tomaten auf den Tisch und diesmal müssen wir die Kinder nicht lange zu Tisch bitten.

Nach dem Essen gehe ich mit den Kindern hinunter an den Fluss. Ich habe ihnen versprochen, dass sie noch einmal baden dürfen. Allerdings ist das Wasser hier viel kälter als es beim Kloster war. Selbst mit den Füßen hält man es nur kurze Zeit darin aus. Wir werden die heutige Nacht noch hier verbringen. Es ist schon spät und man schläft sehr angenehm, mit dem rauschenden Fluss im Hintergrund. Allerdings bedeutet das, dass wir noch einen weiteren Abend im Funkloch stehen…

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