Heute morgen sind wir die letzten auf dem Platz. Die beiden anderen Wohnmobile sind bereits am frühen Morgen weggefahren und die mobile Suppenküche hat gestern schon ihre Zelte abgebrochen. Seit gestern Abend hat es geregnet. Jetzt, am Morgen ist der Himmel zwar grau verhangen, aber es regnet wenigstens nicht mehr. Die Fähre war die ganze Nacht zwischen den beiden Ufern des Kanals unterwegs. Es sind auch immer wieder große Schiffe vorübergefahren. Gestört haben sie uns in unserer Nachtruhe jedoch nicht. Ich stehe auf, dusche, und bereite dann das Frühstück vor.
Die Kinder lassen sich, wie immer, von meinem Geklappere nicht wecken. Um sie zum Frühstück zu bekommen, muss ich schon andere Mittel anwenden. Letztlich wirkt der Kaffeeduft aber doch und die Bande krabbelt aus dem Bett direkt an den gedeckten Tisch.
Nach dem Frühstück räumen wir auf und spülen ab. Als unser Wohnmobil sich schließlich wieder in Bewegung setzt, ist es bereits 10:30 Uhr. Wir brauchen morgens irgendwie immer so lange. Unsere Fahrt geht noch einige Zeit am Kanal entlang, jedoch ohne dass wir spektakulär große Schiffe sehen würden. Unterwegs tanken wir, ich hole Geld und kaufe in einer Apotheke Bepanthen-Salbe. Die fehlt nämlich in unserer Bordapotheke. Später halten wir noch an einem Lidl und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Während des Einkaufs beginnt es wieder wolkenbruchartig zu schütten. Wir bekommen gerade noch unsere Einkäufe ins Auto, als draußen die Welt untergeht.
Im strömenden Regen zuckeln wir nach Husum. Dort wollen wir unsere Nordseeerkundung beginnen. Nach Sylt ist es uns etwas zu weit, außerdem will man dort wahrscheinlich ohnehin keine Wohnmobile. Als wir Husum erreichen, entdecke ich am Hafen das Fischrestaurant, wo ich im Mai 2007 auf meiner Erprobungsfahrt mit der damals noch neuen C Klasse die bisher besten Fischbrötchen meines Lebens gegessen habe. Wir suchen uns einen Parkplatz fürs Wohnmobil und stapfen im Regen zu dem Restaurant, um dort zu Mittag zu essen.
Es ist sehr lecker, wenn auch die Kinder sich für etwas Nicht-Fischiges entscheiden. Fabian wählt Wiener Schnitzel, Sarah Folienkartoffeln, ich esse eingelegte Heringe mit Bratkartoffeln. Es ist gerade Ebbe. Als ich vor drei Jahren hier war, lagen Fischkutter im Hafen. Jetzt ist das Becken leer und ein paar Segelboote im hinteren Teil des Hafenbeckens liegen im Schlick. Während des Essens hört der Regen auf und die Sonne kommt sogar hin und wieder hinter den Wolken hervor.
der Husumer Hafen bei Ebbe
Unser heutiger Mittagstisch…
… im La Mer im Hafen von Husum.
Jetzt suchen wir uns einen Stellplatz. Der erste Platz, den wir anschauen, bei N54 28.764 E9 00.612 gefällt uns nicht so sehr. Hier stellen wir aber das Wohnmobil auf einem Parkplatz ab und wandern etwas am Strand entlang. Genau gesagt: es wandern Sarah und ich. Fabian hat sich im Lidl eine neue Mickey Maus gekauft und die ist jetzt wichtiger als Strand, Watt und Ebbe.
Blick vom Damm auf das geparkte Wohnmobil. Im hinteren Bereich befindet sich der Wohnmobilstellplatz.
Das Meer ist weg! Wo bitte, soll man hier baden?
Hier kann man auch Strandkörbe mieten. Bei schönem Wetter bestimmt eine angenehme Sache!
Endlich hat Sarah ihre Ebbe, die sie schon so lange sehen wollte.
Das tut gut!
An alles ist hier gedacht. Sogar an eine Fußdusche!
Während wir am Watt stehen, beginnt es zu regnen. Einen Schirm haben wir dummerweise nicht mitgenommen, also beeilen wir uns jetzt zum Wohnmobil zurück zu kommen. Wir fahren weiter. Einen weiteren Stellplatz gibt es an einem Campingplatz bei N54 27.236 E8 58.342. Dorthin fahren wir als nächstes. Unterwegs finden wir auch einen Cache. Der Stellplatz, der zum Campingplatz Nordsee Camping Seehund gehört, befindet sich am Rand des Platzes in Deichnähe. Für 16 €/Tag darf man alle Annehmlichkeiten des Platzes nutzen. Auch den Fitness-Raum und den Wellness-Bereich, zu dem auch eine Sauna gehört. Hier bleiben wir. Nachdem das Wohnmobil geparkt und an den Strom angeschlossen ist, wandern wir etwas hinunter ans Meer, d. h. ans Watt. Zurzeit ist noch Ebbe und wir müssen einiges Watt durchqueren, um zum Meer zu gelangen.
Der Stellplatz
Der Weg zum Watt
Die Flut kommt gerade und so wandern wir mit dem auflaufenden Wasser zurück zum eigentlichen Ufer. Das Wasser ist ziemlich schnell. Man kann gemütlich mit der komenden Flut mitlaufen. Es ist faszinierend und gefällt sogar Fabian. Solange wir hier sind, möchte er nicht nach Hause, erklärt er mir. Das will etwas heißen!
Ist das herrlich!
Die Flut kommt!
„Papa, schau: ich sinke ein!“
Man kann sogar Schlammbälle formen!
Rückweg zum Wohnmobil
Nachdem wir von unserer Wattwanderung zurück sind, gehen wir duschen und saunieren. 15 Minuten halte ich in der Sauna aus, die Kinder nur etwa 5 MJinuten. Die beiden genießen es, abwechselnd in die Sauna, die Dampfkabine und wieder unter die kalte Dusche zu gehen. Auch ich fühle mich nach der Sauna herrlich erfrischt.
Die Rezeption des Campingplatzes Seehund
Sanitärgebäude. Im oberen Stockwerk befindet sich der Wellnessbereich
Zugang zum See, an den der Campingplatz angrenzt
Der Spielplatz. Hier gibt es auch eine Tischtennisplatte!
Zum Abendessen brate ich unser Fleisch. Anschließend verschwinden die Kinder zur Abendanimation des Platzes, während ich das Geschirr abspüle. Danach nuitze ich die Ruhe, um unsere heutigen Erlebnisse niederzuschreiben und die Fotos des Tages zu sichten.
Als die Kinder gegen 21:00 Uhr zurückkommen sind sie zufrieden und aufgeräumt. OIhne großes Theater ziehen sich die beiden in den Alkoven zurück. Ich vermute, die Sauna hat sie heute etwas müde gemacht.