Ich habe mit den Wecker auf 8:30 Uhr gestellt. Aber ich brauche ihn nicht. Zum Einen ist es nicht besonders ruhig, auf unserem Stellplatz am Hafen, aber zum Anderen hört man um das Wohnmobil schon seit dem frühen Morgen eindeutiges Geklappere. Da wird etwas aufgebaut. Eigentlich war mir das klar: welcher Grund könnte sonst vorliegen, dass wir nur bis 9:00 Uhr hier stehen dürfen? Ich stehe also bereits um kurz nach 7:00 Uhr auf und mache mich für die Abfahrt fertig. Bevor ich losfahre, laufe ich einmal um unser Wohnmobil. Nach dem, was ich gestern in unmittelbarer Nähe des Hafens gesehen habe, würde es mich nicht wubdern, wenn hier in der Nacht die Wohnmobile mit Grafitti dekoriert würden. Es ist aber alles in Ordnung. Die Kinder schlafen noch tief und fest, als ich vom Platz rolle. Ich habe das Navi auf einen Stellplatz an der Elbe eingestellt. Nicht, dass ich dort hin wollte, aber ich möchte erst einmal aus dem Stadtkern von Hamburg herausfahren und dann in Ruhe frühstücken.
Unterwegs kaufe ich frische Brötchen und finde dann, unweit von Jork, einen Stellplatz direkt am Deich der Nebenelbe. Jetzt mache ich erst einmal Frühstück, wecke dann die Kinder, die überhaupt nicht mitbekommen haben, dass wir gefahren sind und sich wundern, dass wir nicht mehr im Hamburger Hafen stehen.
Unser augenblicklicher Aufenthaltsort
Wir lassen den Tag gemütlich angehen. Nach dem Frühstück sitzen wir zusammen und beraten, wie wir die nächsten Tage verbringen wollen. In Bremerhaven findet dieses Wochenende ein Seglerfest statt, aber unser ich habe auch den Heidepark Soltau als Ziel im Visier. Bremerhaven und Soltau wäre allerdings ein erheblicher Umweg. Außerdem geben mir die Kinder zu verstehen, dass sie keine Lust haben, schon wieder Segelschiffe zu bewundern. Ich weiß allerdings, wie ich den beiden eine große Freude machen kann. Im Internet erkundige ich mich den Heidepark Soltau und buche dann online drei Tage Freizeitpark. Als Termin legen wir Montag bis Mittwoch fest, den, so unsere Vermutung, am Wochenende wird dort sehr viel los sein. Ab Montag werden die Warteschlangen vor den Attraktionen nicht mehr ganz so lang sein. Jetzt sind meine Beiden begeistert. Trotzdem kann ich sie nicht davon überzeugen, mit mir eine kleine Radtour an der Elbe entlang zu unternehmen. Also gut: dann fahre ich eben alleine. Ich habe mir ein paar Caches der Umgebung auf mein GPS Gerät geladen und mache mich mit dem Fahrrad auf den Weg.
Annemarie
Diese schöne Windmühle ist jetzt ein Restaurant
An dieser Kirche in Jork liegt einer der 10 Caches
Ein Königreich für ein Gasthaus!
Blick über die Elbe zum Airbus-Werk
Blick in eine Werft, in der gerade ein Schiff zusammengeschweißt wird
Als ich am frühen Nachmittag zum Wohnmobil zurück komme, bin ich 30 km geradelt und habe zehn Caches gefunden. Die Kinder, so scheint es, haben sich in der Zwischenzeit keinen Millimeter bewegt. Obwohl den ganzen Tag die Sonne scheint hat, waren Sie nicht einen Schritt vor dem Wohnmobil. Ich lade das Fahrrad sein, mache das Wohnmobil startklar, dann fahren wir los. Wir müssen heute noch etwas einkaufen, denn in den letzten Tagen haben wir unseren Kühlschrank ziemlich geplündert. Fabian bleibt, wie immer, im Wohnmobil, während Sarah, auch wie immer, mich beim Einkaufen begleitet. Danach fahren wir gemütlich Richtung Soltau. Ich habe mir vorgenommen, für diese Strecke zwei Tage zu brauchen und unterwegs noch ein paar Caches zu suchen, aber am frühen Abend haben wir bereits über die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht. Ich möchte allerdings nicht bereits heute Abend vor den Toren des Heideparks stehen, deswegen biege ich irgendwann von der errechneten Strecke ab. An einem Wanderparkplatz bleiben wir stehen, und informieren uns anhand der dort angebrachten Wanderkarte, wo es in der Nähe einen Grillplatz gibt. Sarah und ich haben wohlweislich heute Grillwürste eingekauft. Wir finden einen Grillplatz auf dem Plan, an dem auch das Pictogramm eines Wohnmobil zu sehen ist. Mit Hilfe der App Google Maps zu übertragen wir die Koordinaten auf das iPhone und lassen uns dann davon die 20 km bis zum Zielort führen.
Unterwegs gesehen. Im kleiner Schift steht darunter: „Außer am 17. Mai, da spukt der Hausherr selber“
Die Sonne geht bereits unter, als wir den gebührenpflichtigen Stellplatz im Wald erreichen. Der Platz wird von einem freundlichen Wärter betreut, der 6€ pro Tag kassiert und uns erklärt, dass es hier auch ein Naturfreibad gibt. Das ist für morgen genau das Richtige. Es soll morgen sehr warm werden. Auch einen alten Grillplatz gibt es, wir dürfen ihn benutzen.
Wir sammeln Holz, machen ein schönes Lagerfeuer und grillen dann unsere Würstchen. Als wir gegen 22:00 Uhr ins Wohnmobil zurückkehren, dauert es keine 15 Minuten, bis die beiden im Alkoven liegen und schlafen. Ich habe allerdings noch lange zu tun, denn ich muss den bericht für zwei Tage schreiben und aus über 800 Bildern einge schöne Fotos für den Bericht heraussuchen.
Ein letzter Blick auf unsere schöne Glut…