Mittwoch, der 25. August 2010

Wieder einmal weckt mich das auf 8:00 Uhr gestellte iPhone. Ich stehe auf, erledige die Morgentoilette und ziehe mich an. Die Kinder schlafen noch. Zuerst muss ich abwaschen, denn das haben wir seit dem gestrigen Frühstück nicht getan und dies rächt sich heute morgen: keine sauberen Kaffeetassen mehr im Schrank! Nach dem Abwasch setze ich Kaffeewasser auf und decke den Frühstückstisch. Jetzt werfe ich meine Zwei aus dem Bett: „Frühstück ist fertig“. Same procedure as every morning. Nach zehnmaliger Wiederholung der Aufforderung rutscht die Bande aus dem Alkoven direkt an den gedeckten Frühstückstisch.

Unser heutiger Schlafplatz bei N52 23.321 E9 41.559

Nach dem Frühstück waschen wir sofort nochmals das das Geschirr ab und machen uns dann auf den Weg zu Sea Life. Es ist nicht weit bis dort hin. Um 9:10 kommen wir an, nur um dort fest zu stellen, das Sea Life erst um 10:00 Uhr öffnet. Meine Lieblinge schnauzen mich an: „Wir hätten eine Stunde länger schlafen können!“. Was machen wir nun die eine Stunde? Gott sei Dank habe ich mein iPhone dabei. Die Geocaching App zeigt mir an, dass es im Park auf der anderen Straßenseite einen Cache gibt. Nur widerwillig folgen mir meine zwei Gefährten die 300 Meter bis zum Döschen. Als wir es in den Händen halten, stellen wir fest, dass kein Stift in der Dose ist. Just in diesem Augenblick stapft ein Ex-Muggel daher, der gerade mit seinem neuen iPad seinen ersten Cache sucht. Er leiht uns seinen Kugelschreiber und wir zeigen ihm dafür, wo der Cache versteckt ist.

Sea Life Hannover (N52 23.504 E9 41.937)

Als Sea Life seine Pforten öffnet, kommen unsere Jahreskarten zum ersten Mal zum Einsatz. Wir müssen nichts bezahlen und sind die ersten, die das Aquarium heute betreten dürfen.

Da man nicht blitzen darf, ist es nicht so einfach, unverwackelte Fotos zu bekommen. Ich habe nur meine kleine Ixus dabei

Sarah vor einem der zahlreichen Aquarien

Im großen runden Salzwasserbecken gibt es unter anderem auch Rochen

Fütterung der Fische in dem großen Becken. Die Rochen haben ihr Maul auf der Unterseite. Um zu fressen, schwimmen sie mit geöffnetem Maul dicht über den Grund des Beckens.

Auch Sarah versucht, einige scharfe Aufnahmen als Erinnerung in ihren Knipskasten zu bekommen

Eine Muräne

Der berühmte Tunnel unter dem 300.000 Liter Meerwasseraquarium

Es gibt viel zu sehen!

Nemo ist auch hier

Piranhas

Außer Fischen gibt es unter der Kuppel auch einen tropischen Urwald

Gegen Mittag verlassen wir Sea Life wieder. Drei Stunden waren wir drin und haben uns jeden Fisch mindestens drei Mal angeschaut. Es ist schön, das mal gesehen zu haben. Jeden Tag müsste ich aber nicht hinein.

Wir starten das Wohnmobil und machen uns wieder auf den Weg. Das Navi ist jetzt auf Viernheim programmiert. Dort wohnen unsere Freunde, die wir besuchen wollen und müssen. Sarah besteht nämlich darauf. Warum, das darf ich hier nicht schreiben. Ist auch egal – jedenfalls versucht uns das Navi durch die Stadt Hannover, Richtung A7 zu führen und mir bleibt nichts anderes übrig, als die Ansagen des Navis konsequent zu ignorieren um der grünen Umweltzone auszuweichen. Wenigstens ist hier eine Umweltzonen-Umleitung ausgeschildert. So erreichen wir die Autobahn, ohne gegen idiotische Gesetze verstoßen zu haben. Ab jetzt geht es mal mit 100 und mal mit 80 km/h dahin. Die A7 ist eine echte Holperpiste, die wegen des schlechten Zustandes teilweise auf 80 km/h begrenzt ist.

Am Rastzplatz Hildesheim bleibe ich stehen, um zwei Dinge zu erledigen: erstens möchte ich mich bei unseren Freunden per Email anmelden und zweitens suche ich Caches entlang der Route heraus, die direkt an der Autobahn liegen und uns ein paar Pausen verschaffen. Der erste Cache befindet sich in knapp 100 Kilometer Entfernung auf einem Parkplatz. Und weiter geht die Fahrt. Nach kurzer Zeit trifft die Email mit der Antwort unserer Freunde ein. Man erwartet uns morgen Mittag. Das triff sich gut: wir haben noch knapp 400 Kilometer vor uns. Die können wir nun ganz gemütlich unter die Räder nehmen. Ich habe eine Idee. Während wir so dahon rollen, lasse ich mir vom Navi anzeigen, wo sich ein Spaßbad direkt an der Strecke befindet. In Göttigen gibt es das Badeparadies Eiswiese. Auch wenn der Name nicht gerade einladend klingt, erweitere ich unsere Route um diese Station.

In Göttingen angekommen, stellen wir das Wohnmobil nahe des Badetempels ab, packen unsere Badesachen zusammen (darin sind wir schon routiniert) und machen uns auf ins Bad. 15 Euro für drei Stunden ist angesichts des gut ausgestatteten Bades kein überhöhter Preis, was man vom Parkplatz nicht behaupten kann. Wohnmobile müssen auf dem ausgewiesenen Wohnmobil-Parkplatz des Bades parken. Parkgebühr für 24 Stunden: 9€. Mindestparkgebühr: ebenfalls 9€. Hallo? Wir wollen nur baden, nicht schlafen. Deshalb steht unser Wohnmobil nun im nahegelegenen Wohngebiet an der Straße.

Das Bad ist schön, verfügt über zwei Rutschen, hat diverste Erlebniseinrichtungen, wie zum Beispiel einen Springbrunnen, Massagedüsen, und einen Strömungskanal. Die Wassertemperatur ist mit 30°C noch wärmer als in Soltau. Die drei Stunden sind im Nullkommanichts vorüber und wir duschen noch ausgiebig, bevor wir zum Wohnmobil zurück kehren.

Badeparadies Eiswiese (N51 31.362 E9 55.808)

Es ist nun kurz vor 20:00 Uhr und meine beiden haben einen Riesenhunger. Döner wäre jetzt angesagt, meint Fabian. Sarah ist der gleichen Meinung. Also gut: der nächste Döner-Imbiss an der Strecke ist unserer. Dumm nur, dass wir auf der Weiterfahrt keinen Döner mehr finden. Wir finden gar nichts mehr. Ruckzuck sind wir wieder auf der Autobahn. Wir haben noch Fleisch im Kühlschrank. Ich biete an, auf dem nächsten Parkplatz anzuhalten und etwas Warmes zum Essen zu kochen. Da komme ich bei meinen beiden Mitreisenden aber an die Falschen! Ich habe Döner versprochen (hab ich???), und jetzt wollen sie Döner! Ok, Ich verlasse die Autobahn bei Hedemünden wieder und folge der Umleitungsstrecke U78. Irgendwann wird die Straße schon an einem Döner-Imbis vorüber führen. Tatsächlich, die nächste größere Stadt, Hannoversch Münden, wie sich später herausstellt, verfügt über einen türkischen Grillimbiss. Ich quetsche das Wohnmobil auf den viel zu schmalen Parkstreifen und will gerade mit den Kindern den türkischen Grill betreten, als auf der Straße ein Mercedes anhält, und der Fahrer mir zuruft, es wäre besser, wenn ich den Rückspiegel auf der Fahrerseite einklappen würde. Gute Idee! Ich mache, was mir geraden wurde. Der Fahrer rangiert seinen Mercedes auf die Fahrbahnseite, steigt aus, kommt auf mich zu und meint, dass er mich kennen würde. Ich sei doch Achim Kaluza. Gerade erst heute Mittag hätte er unseren Bericht gelesen und wüsste, was wir bis jetzt unternommen hätten. In Griechenland seien wir auch schon einmal aneinander vorbei gefahren. Ich bin relativ platt. Die Welt ist doch ein Dorf. Wir bekommen noch ein paar Tipps, wo wir übernachten könnten und was wir morgen anschauen könnten und dann verabschieden wir uns wieder. Seinen Namen habe ich mir gemerkt, wir werden nach dem Urlaub bestimmt nochmals Email-Kontakt haben.

Die Kinder sind begeistert und erzählen mir später noch mehrfach, dass ich ihrem Protest zu vedanken hätte, dass wir doch noch Döner gesucht hätten und wir nur deshalb den netten Mann kennen gelernt hätten. Die Döner sind auch nicht schlecht. Wir essen sie auf einem nahe gelegenen Wohnmobil-Stellplatz (N51 25.005 E9 39.687). Ob es der ist, der uns empfohlen wurde, weiß ich nicht, aber es ist der nächstgelegene nach unserer POI-Datenbank. Hier essen wir zu Abend und gehen dann schlafen. Das heisst, die Kinder gehen schlafen. Ich habe noch meinen heutigen Bericht abzuliefern.

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